Die Frage nach einer Diagnostik, oder Abklärung schwebt bei Eltern von hochsensiblen Kindern immer wieder im Raum. Wie geht man damit um, wenn beim online Test, die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass eine Hochsensibilität vorliegt? Muss ich als Mutter handeln? Sollte ich zum Kinderarzt gehen, oder doch besser gleich zum Therapeuten? Sag ich es im Kindergarten, oder in der Schule? Kann mein Kind sich überhaupt gut entwickeln, wenn es hochsensibel ist?
Solche Fragen und sicherlich noch viel mehr kreisen in deinem Kopf als Mama und vielleicht hat sogar schon mal die Erzieherin anklingen lassen, dass mit deinem Kind irgendetwas nicht richtig stimmt.
Was also sind deine nächsten Schritte? Darüber möchte ich im heutigen Blogartikel schreiben.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind hochsensibel sein könnte, wirst du sicherlich im Internet, oder in einem entsprechenden Buch einen Test gefunden haben. Diese Tests können dir eine Richtung vorgeben, ob dein Kind tendenziell eine hochsensible Veranlagung hat, oder nicht.
http://bunte-kinder.de/test-ist-mein-kind-hochsensibel/
Wir gehen davon aus, dass dein Kind bei dem Test gut abgeschlossen hat und du nun glaubst, es sei hochsensibel. Jetzt beginnt die Suche nach der Problemlösung. Was bedeutet es, wenn dein Kind hochsensibel ist? Was musst du tun?
Der Test war positiv! Was nun?
Erst einmal tief durchatmen!
Die WICHTIGSTE Information für dich ist: DEIN KIND IST NICHT KRANK
Schreib dir das irgendwohin, tätowier es dir in die Haut, oder näh es auf dein Kissen, total egal, hauptsache du vergisst das nicht! Hochsensibilität ist KEINE Krankheit.
Hochsensibilität ist eine Veranlagung, die vererbt wird! Das ist doch schon mal total spannend, oder? Wenn sie vererbt wird, dann heißt dass, dass du, oder dein Mann, oder deine Mutter/Vater, ebenfalls hochsensibel sein müssen! Da dieses Thema noch so neu ist, ist es noch kein allgemeingültiges Wissen. Fast jeder Erwachsene hat schon mal etwas von ADHS, oder Autismus gehört. Hochsensibilität ist zum einen eben KEINE Krankheit, die also auch nicht diagnostiziert werden kann und sie ist nicht bekannt! Wir wissen, es gibt introvertierte, extrovertierte oder cholerische Menschen, aber wer von uns wusste schon in seiner Kindheit, dass er eine andere Reizverarbeitung hat?
Aron beschreibt Hochsensibilität wie folgt und ich finde das sehr zutreffen:
„Bei Hochsensibilität handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine Temperamentsausprägung, verbunden mit einer besonderen Form der Reizverarbeitung. Hochsensible neigen dann, wenn sie eine schwierige Kindheit erleben mussten, eher als andere Menschen zur Entwicklung von besonderer Schüchternheit, Ängsten und Depressionen.“
Das heißt, dass hochsensible Menschen, oft erst wenn sie Erwachsen sind, doch beim Psychdok landen, weil sie aufgrund ihrer Veranlagung mit den Erfahrungen aus ihrer Kindheit (wenn es keine schöne Kindheit war), nicht zurechtkommen und sich dadurch bei ihnen psychische Schwierigkeiten entwickeln können.
Meine Geschichte
Ich war bei Hausärzten, Psychiatern, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Coaches und einer Schamanin. Ich wurde mit Burnout und Depression und sozialen Ängsten beschrieben und teilweise diagnostiziert und ich wusste nicht, wie ich mein Leben leben sollte, weil ich so unsicher in mir selbst war und viele Ängste hatte.
Niemand wusste in meiner Familie, dass ich hochsensibel bin. Deswegen konnte auch niemand nachvollziehen, dass ich nicht einfach nur ein bisschen Schulstress hatte, sondern furchtbare Ängste. Ängste vor den Lehrern, Ängste zu versagen und vor allem Ängste meine Eltern zu enttäuschen. Ich wurde vor der gesamten Klasse bloß gestellt. Andere wurden bloß gestellt und ich hab das emotional fast nicht ertragen. Wenn ich heute mit meiner Freundin aus der damaligen Zeit rede, ist es für mich total spannend, dass sie das alles nie so intensiv wahrgenommen hat, wie ich. Und deswegen natürlich auch nicht so einen Schulknacks weg hat wie ich. Als ich in der 11. Klasse das Mädchengymnasium verließ, war ich der Meinung, ich wäre dumm! Mein Selbstwertgefühl was die Welt und mich betraf, war am Boden und ich hatte gelernt, mich bestmöglich zu verstecken oder anzupassen. Im Außen. Im innen war ich unglaublich kreativ, schrieb Geschichten, über Geschichten und hatte einen kleinen, aber sehr engen Freundeskreis, bei dem ich, ich selbst sein konnte. UND ich hatte meinen Hund. Was ich ohne diese treue Seele getan hätte… ich will es mir gar nicht vorstellen. Er war mein Gefährte in den dunkelsten Stunden und ich könnte nicht dankbarer sein, dass er mich so lange begleitet hat.
Worauf ich hinaus möchte… ein hochsensibler Mensch hat durch seine oftmals auch sehr hohe Empfindsamkeit natürlich gute Voraussetzungen, eher eine Depression etc. zu bekommen, als andere Menschen. Wir reagieren auf Stress viel intensiver und zu viel Stresshormone im Körper machen nachweisbar krank. Seelisch, oder körperlich, oder beides.
ABER das heißt nicht, dass ich zum Therapeuten muss, WEIL ich hochsensibel bin! Ich lande dort als erwachsener Mensch, Jugendlicher, oder Kind, weil ich nicht gelernt habe (oder meine Umwelt), mit meiner Veranlagung gut umzugehen.
Meine beste Freundin und langjährige Kollegin hat sich vor allem in ihrer Jugend ganz oft selbst im Stich gelassen, weil sie sich den Erwartungen und Vorstellungen der anderen angepasst hat! Es ist ein ganz schön schwieriger und intensiver Prozess, als erwachsene Frau, das aufzuarbeiten und zu verändern.
Und genau das ist der Grund, warum ich hier schreibe und warum ich über dieses Thema schreibe. Denn wenn wir erkennen, dass ein Kind hochsensibel ist und wir wissen, wie wir mit ihm umgehen können, dann ersparen wir diesem Kind hoffentlich das große Drama im Erwachsenenalter. Stattdessen dürfen wir dann einen hochsensiblen, erwachsenen Menschen sehen, der gut mit sich selbst umgeht und seine Fähigkeiten für sich und die Welt einsetzt. Ein bunter Mensch, weil er ein buntes Kind SEIN DURFTE. Und wenn wir mal nach draußen in die Welt schauen, dann wissen wir alle… hey… wir brauchen bunte Menschen, die anders denken, die Visionen haben, die gegen Ungerechtigkeit einstehen möchten und die über Empathie und Selbstliebe verfügen!
Symtome von Hochsensibilität
Zum besseren Verständnis habe ich euch eine kleine Grafik erstellt. Hochsensibilität ist normalerweise keine Krankheit. Sie kann aber auch durch eine Trauma ausgelöst werden, was dann natürlich eine Behandlung erfordert. Ebenfalls kann es sein, dass ein Mensch durch eine aktuelle Lebenssituation zu erhöhter Empfindsamkeit neigt und sich deswegen ähnliche Symptome zeigen. Alles was ich hier schreibe, bezieht sich IMMER auf die vererebte Veranlagung Hochsensibilität.
Ein paar Worte zur Diagnostik
Es kann durchaus passieren, dass dir eine Diagnostik vorgeschlagen wird. Vermutlich, weil das Verhalten deines Kindes Ähnlichkeiten mit diagnostizierbaren Krankheiten zeigt. Ein Kind mit ADHS, was impulsiv handelt, kann sich ganz ähnlich äußern, wie ein hochsensibles Kind, was einen Wutausbruch bekommt, aufgrund der leichten Erregbarkeit seines Nervensystems und einer Übereizung. Es gilt also gut hinzusehen! Sehr verschlossene, in sich gekehrte hochsensible Kinder, können auch gerne mal mit autistischen Zügen verglichen werden. Sollte wirklich der Verdacht auf z.B. Autismus bestehen, dann ist es natürlich sinnvoll das abklären zu lassen! Du kannst aber nicht abklären lassen, ob dein Kind hochsensibel ist. DENN, es ist eben KEINE Krankheit. Mittlerweile gibt es immer mehr Ärzte und Therapeuten, die von Hochsensibilität wissen und dann durch die bekannten Tests, oder durch eine Ausschlussdiagnostik den Hinweis von einer hochsensiblen Veranlagung geben können.
Hier findest du einen Artikel zum Thema ADHS und Hochsensibilität
Und hier noch eine Übersicht, was für Krankheiten diagnostiziert werden
Fazit
- bei ernsthaften Verdacht auf andere Erkrankungen ist eine Diagnostik sinnvoll
- Hochsensibilität ist nicht diagnostizierbar
- es kann Verwechslungsgefahr bestehen
- nicht jeder Arzt/Therapeut weiß von Hochsensibiltät
“Anlagebedingte Dispositionen und Temperamente sind kein Schicksal. Ein Kind kann damit leben, sich akzeptieren lernen. Dazu braucht es Zeit, Eigen-Zeit. Und hierbei ist entscheidend, wie die Umwelt auf das kindliche Temperament reagiert. Haben Kinder das Gefühl, dass sie in ihrer Eigenart akzeptiert werden, bauen auch Kinder mit schwierigen Temperamenten Selbstbewusstsein und Urvertrauen auf.” Jan-Uwe Rogge
Was ich noch sagen möchte
Die Tendenz mit seinem Kind zum Therapeuten zu gehen, zum Kinderarzt, oder Psychiater steigt immer mehr. Ich möchte dir gerne bewusst machen, dass so eine Diagnostik, oder ein Ärztemarathon mit deinem Kind etwas macht! Es wird spüren und wissen, dass etwas mit ihm nicht stimmt und vielleicht auch unter Druck und Stress kommen. Also entscheide gut überlegt, ob es nötig ist, deinem Kind das zuzumuten!
Denn Hochsensibilität ist kein Drama!
„Raus aus dem Drama – rein ins Leben“, das ist das Motto für meinen Blog und dazu möchte ich dich von ganzem Herzen einladen und ermutigen.
Dein Kind ist hochsensibel? SO WHAT!
Es ist genauso überlebensfähig, wie andere Kinder! Es hat Bereiche, in denen es empfindlicher ist, es hat aber auch Bereiche, in denen es viel kompetenter ist, als andere! Es gleicht sich aus!
Das Problem ist eher unsere Lebenswelt und die Erwartungen, die an uns gestellt werden! Die Eingewöhnung im Kindergarten soll bitte schnell gehen! Das Wochenende bei den Großeltern soll doch Spaß machen! Der Zirkuskurs ist doch eine tolle Möglichkeit sich auszutoben! Freundschaften zu knüpfen ist doch kein Ding! Fremdbestimmt zu lernen, da musste jeder durch. Und warum nimmst du dir eigentlich jedes Wort so zu Herzen?
Dazu kommt, dass du auch als Mutter unter gesellschaftlichen Erwartungen und Druck stehst. Wieso ist dein Kind so anders? Ist es dir unangenhem, dass es anders ist? Musst du dich rechtfertigen bei Familie und Freunden, für dein Kind? Bist du vielleicht selbst hochsensibel, hast in deiner Kindheit gelitten und möchtest dein Kind nun vor allem Schlimmen bewahren?
DAS sind die wahren Probleme von hochsensiblen Kindern!
Und da können wir, als Erwachsene ansetzen!
Deine Aufgabe als Erwachsene
Du hast drei Aufgaben, wenn du ein hochsensibles Kind gut in seiner Entwicklung begleiten und fördern möchtest.
1. Setze dich mit dir selbst auseinander
Das ist total wichtig! Ich freue mich jetzt schon wie verrückt, weil ich hoffentlich an einer Coachingausbildung zum Thema Biografiearbeit teilnehmen kann. Denn da sitzt oft der Stachel, für unser Verhalten als Erwachsener.
Folgende Fragen können dir weiterhelfen
- Bin ich selbst hochsensibel
- Wie habe ich meine eigene Kindheit erlebt
- Hatte ich das Gefühl, dass ich so angenommen werde, wie ich bin
- Unter was habe ich gelitten
- Was hat mir geholfen
- Was möchte ich auf jeden Fall anders machen, als meine Mutter? UND WARUM
- Vor was möchte ich mein Kind beschützen
- Welche Ängste habe ich, was mein Kind betrifft
- Handel ich aus meinen Ängsten heraus, wenn ich mit meinem Kind umgehe
- Sehe ich mich, oder wirklich mein Kind
- Lasse ich es zu, dass mein Kind sich anders entwickelt
- Mit wem kann ich mich austauschen? Wer kann mich spiegeln
Je besser wir verstehen WARUM wir uns so und so verhalten, desto leichter können wir es auch ändern, wenn wir dieses Verhalten gar nicht möchten. Und wenn wir es noch nicht verändern können, können wir es vielleicht schon verbalisieren. Hochsensible Kinder möchten verstehen! Eine heftige Reaktion von dir, weil du dein Kind vor etwas beschützen wolltest, kannst du auch im Nachhinein gut erklären.
2. Eigne dir Wissen an
Das ist super wichtig! Du brauchst Fachwissen! Du brauchst Blogs, Bücher Austausch zum Thema Hochsensibilität. Ein gelassener Umgang mit dieser Veranlagung, setzt voraus, dass du weißt, woher ein Verhalten kommt.
Kinder machen dich nicht mit Absicht verrückt, sondern sie drücken durch ihr Verhalten etwas aus. Wir müssen lernen, dieses Verhalten zu lesen und dementsprechend zu handeln.
Und falls du selbst vielleicht hochsensibel bist, hilft dir das Wissen darüber natürlich immens! Denn du wirst deine eigene Kindheit, dein eigenes Leben unter neuen Gesichtspunkten sehen und verstehen!
Für mich war es eine ERLÖSUNG! Ich habe endlich verstanden, warum ich so anders bin. Und dadurch hatte ich zum ersten Mal wahre Handlungskompetenz mit mir selbst besser umgehen zu können. Das geht nicht von heute auf morgen und ist auch kein leichter Weg. Aber die Verantwortung als Erwachsener haben wir ganz allein für uns selbst, niemand ist hier um uns zu retten und wenn wir lernen unsere Veranlagung anzunehmen, positiv und kraftvoll zu nutzen und unsere Vergangenheit aufzuarbeiten, dann retten wir uns selber!
3. Dein Kind – die Kür
Du hast dich mit dir selbst auseinandergesetzt, du hast dich mit der Thematik der Hochsensibilität auseinandergesetzt, jetzt geht es um dein Kind!
Dein Kind braucht einen entspannten, handlungsfähigen Erwachsenen, der es sieht und der ihm die Möglichkeit gibt, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen!
Wir sind Wegbegleiter für Kinder. Wir können Kinder nicht zwingen unsere Wege zu gehen, oder die, die wir für sie geplant haben. Wenn das passiert, dann geht etwas in dem Kind kaputt, oder es wird irgendwann rebellieren. Wir haben die Aufgabe sie zu stärken, sie zu lieben so wie sie sind und sie zu ermutigen!!!!
Sei ein Wegbegleiter für dein Kind
- Ermutige dein Kind so viel, wie du kannst, seine eigenen Erfahrungen zu machen! Und halte es aus, wenn dir das nicht immer so geheuer ist!
- Spiegel dein Kind in seinem Verhalten. Du musst ihm nicht erklären, dass es „hochsensibel“ ist. Du kannst andere Wörter dafür finden.
Ein Mädchen in einer Kita, in der ich einmal gearbeitet habe, war sehr, sehr mitfühlend! Sie hat selbst Tränen in den Augen gehabt, wenn sich jemand anderes wehgetan hat und wollte immer helfen. Im Gegensatz zu anderen Kindern hatte sie eine total tolle Kompetenz! Sie konnte sofort reagieren. Ein Kühlpack holen, ein Kuscheltier zum Trösten, oder hat das weinende Kind, einfach gestreichelt. Aber sie hat auch gelitten, weil sie Emotionen so sehr selbst gespürt. Ich habe nach solchen Situationen mit ihr das Gespräch gesucht. Und ihr gesagt, dass ich gesehen habe, dass es auch ihr gar nicht gut ging und dass sie das sehr gespürt hat, wie schlecht es dem anderen Kind geht. So habe ich ihr die Möglichkeit gegeben, darüber zu reden. Ich habe ihr auch gesagt, dass mir das auch passiert und dass es Menschen gibt, die einfach ganz arg mitfühlen können, wenn es jemandem nicht gut geht. Und das es toll ist, dass sie so schön trösten kann.
- Sorge für Ausgleich
Das kann dein Kind noch nicht selbst! Also bist du dafür zuständig wieder Ruhe mit deinem Kind zu finden und Zeit für Erholung anzubieten. Trage dich in meinem NEWSLETTER ein und erhalte Tipps, wie du einen entspannten Alltag mit deinem hochsensiblen Kind gestalten kannst!
- Zulassen
Sei bitte keine Helikopter – Mama. Beschütze dein Kind nicht vor allem und mische dich nicht überall ein und übernimm nicht für alles und dein Kind die Verantwortung!
Dein Kind braucht Raum, um sich zu entwickeln. Dein Kind muss und darf Fehler machen, um sich zu entwickeln. Dein Kind muss auch mal hinfallen, um zu lernen damit umzugehen! Dein Kind muss sich der Welt zumuten, anstatt sich ewig in der sicheren Höhle zu verstecken!
ABER dein Kind braucht natürlich eine sichere Höhle! Nur nicht dauerhaft und permanent. Es muss Erfahrungen machen, gute, wie schlechte und muss wissen, dass es einen Ort auf der Welt gibt, wo es beschützt wird und wo es sich erholen kann. Um dann wieder rauszugehen und neue Erfahrungen zu machen!
Ich kann das Buch: „Leitwölfe sein – liebevolle Führung in der Familie“ von Jesper Juul nur wärmstens empfehlen zum Thema Loslassen, Kind sein lassen und doch führen! Beides braucht das Kind.
Wenn du dich noch mehr damit beschäftigen möchtest, wie du dein hochsensibles Kind unterstützen kannst, dann klicke hier.
http://bunte-kinder.de/kennst-du-die-7-wichtigsten-bausteine-um-dein-hochsensibles-kind-zu-unterstuetzen/
Abschließend möchte ich noch eines sagen:
Natürlich macht es Sinn zum Arzt, oder Therapeuten zu gehen, wenn du merkst, dass mit deinem Kind wirklich etwas nicht stimmt! Was ich hier ausdrücken wollte ist, dass die Hochsensibilität an sich kein Grund ist, um dein Kind diagnostizieren zu lassen. Es geht also wieder darum, dein Kind gut zu kennen, gut zu beobachten und dann zu entscheiden. Große Ängste, selbstverletztendes Verhalten, oder Anzeichen für Depressionen dürfen nicht ignoriert werden.
“Wenn Ihr hochsensibles Kind Anzeichen für eine Depression zeigt oder Ihnen irgendwie zu verstehen gibt, dass es keine Hoffnung und keinen Sinn in seinem Leben sieht, dann empfehle ich Ihnen, sich professionelle Hilfe zu suchen.” Catherine Crawford
Ich danke dir, dass du bis hierher gelesen hast! Das Talent zum kurz fassen, ist an mir vorbei gegangen. Meine Planung von diesem Blogartikel irgendwie auch. Stattdessen ist es gekommen, wie es gekommen ist und ich habe es meiner Intuition überlassen, wie ich diesen Artikel gegliedert habe. Für mich ist das eine der Gaben, die die Hochsensibilität mit sich bringt. Ich vertraue auf das was kommt und wenn ich einen Impuls verspüre folge ich dem und bastel mir mein eigenes zusammen. Ich folge dem Flow und das ist ein Geschenk.
Wenn du Lust hast, freue ich mich über deinen Kommentar. Teile deine Erfahrungen und Gedanken zum Thema Diagnostik mit mir und anderen Leserinnen.
Kinder sind so bunt wie die Welt. Lassen wir uns von ihnen verzaubern.
Deine Verena
Quellenangaben: Zitate stammen aus dem Buch “Empfindsam erziehen. Tipps für die ersten Lebensjahre des hochsensiblen Kindes.” Julie Leuze (ich habe heute erst angefangen darin zu schmökern und bin sehr positiv überrascht!)
Sehr interessant, danke! Habe selbst den Test für Mamas gemacht und der war natürlich positiv. LG Jana von jananibe
Danke liebe Jana. Und das ist wirklich häufig der Fall, dass man selbst auch diese Veranlagung hat. Liebe Grüße zu dir, Verena
Hallo, vielleicht kannst du mir weiterhelfen. Meine Tochter ist in der 2. Klasse und laut Test auch Hochsensibel. Leider hat sie mit den Lernen sehr Schwierigkeiten und ihre Versetzung ist gefährdet. Sie ist sehr zurückhaltend und in sich gekehrt, weint schnell und hat große Ängste was Veränderungen angeht. Sie hat aber in der Klasse viele Freunde. Wir üben oft zu Hause und bauen über den Tag verteilt viele Übungsaufgaben ein. Leider ist die Klasse sehr groß und 1 Lehrkraft kann sich nicht um alle kümmern, also bleibt mein Kind auf der Strecke. Was kann ich noch machen? Nochmal die 2 Klasse machen, würde sie noch tiefer in ein Loch fallen lassen (wäre also das schlimmste für sie) wie bekommt da sonst Hilfe, also in form von zb. Hilfspädagogin damit sie ihre Lernschwierigkeiten in den Griff bekommt. Logopädin. Wo setzte ich da an? Wo melde ich mich?
Liebe Nina, ich schreibe dir eine E-Mail 🙂
Genau diese Erfahrung mache ich gerade mit meinem Sohn. Er ist jetzt in der dritten Klasse und ein wirklich cleveres Kerlchen, trotzdem hat er enorme Schwierigkeiten in der Schule, so dass mich seine Lehrerin bereits darauf angesprochen hat, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass er hochsensibel ist (ich habe es schon immer geahnt, aber durch meine Recherchen wurde ich nun darin bestätigt). Die große Frage, die sich mir stellt ist nun: was kann ich als Mutter / was können wir als Eltern tun? Wie können wir unseren Sohn unterstützen und was können wir machen, dass die Schule nicht zur Qual wird?
Hallo Lexi,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich kann dir auf deine Frage keine pauschale Antwort geben, denn die Antwort hat so viel mit eurer individuellen Lebenssituation, der Schule und der Art der Hochsensibilität deines Sohnes zu tun. Ich glaube es kann wirklich ganz viel helfen, dein Kind endlich richtig zu verstehen, je mehr man sich mit dem Thema befasst. Und ich bin ein Freund der Kommunikation, das heißt ein Gespräch mit den Lehrerin wäre für mich immer ein wichtiger Schritt. Natürlich spielt aber auch das Konzept der Schule eine Rolle, so wie im Kindergarten auch und je besser alles zusammenpasst, um so leichter kann es werden. Alles Liebe
Danke für Deinen Artikel. Mein Sohn ist 11 und war schon immer anders und anstrengend. Die Kindergärtnerin meinte sogar einmal wir sollen ihn auf Behinderung testen lassen…. Vor kurzem bin ich auf das Thema durch Zufall gekommen und es hat mich getroffen wie ein Blitz. Alles passt. Und so wie es aussieht, bin ich genauso. Ich sitze gerade hier und heule mir die Augen aus. Aber vielleicht finden wir nun so einen gemeinsamen besseren Weg zusammen. Vielen Dank. Liebe Grüße Tanja
Liebe Tanja,
das du zu lesen berührt mich gerade unglaublich. Die Erkenntnis ist auch immer wie eine unglaubliche Erleichterung und Befreiung. Und so oft erkennen Eltern, ihre eigene Hochsensibilität durch ihre Kinder und verstehen auch sie selbst plötzlich so viel mehr. Ich wünsche dir einen wundervollen Prozess, falls du unterstützt werden möchtest, schau dir gerne meine Angebote zur Begleitung an. Es darf auch einfach um dich gehen und darum, dass alles besser zu verstehen und auch aufzuarbeiten.
Liebste Grüße
Verena
Liebe Verena,
meine Tochter (5) gehört auch dazu und hat es wohl von mir 😉 Ich kann leider auch davon berichten, dass die eigene Kindheit gefühlt eine Bedrückung war. Man fühlte sich anders, es wurde von einigen Kindern auch angemerkt. Mir hat nie jemand etwas Böses getan, aber ich fühlte mich immer außen vor. Für die anderem war das nicht ersichtlich. Es war schon anstrengend mit dem Strom schwimmen zu wollen, gegen die eigene Natur. Wie bei dir wurde als junge Erwachsene eine Depression diagnostiziert. Wie du habe ich seitdem viel gelernt und weiß es heute besser. Ein Knoten, der platzt. Heutzutage genieße ich es sogar irgendwie anders zu sein;-) Ich empfinde meine Tochter mit ihrer Art emotional sehr bereichernd. Mit ihren zarten 5 Jahren hat sie schon so viel zu geben. Leider stellt ihre “Gabe” ihr nun immer mehr ein Beinchen im Kindergarten. Ich muss zu Gesprächen eilen in denen ich gesagt bekomme, dass meine Tochter sich immer mehr zurückzieht, nur sehr begrenzt spricht etc. Zu Hause ist alles wunderbar. Ich weiß, dass ihr die Erzieher nicht passen. Alle sehr oberflächlich und vom Thema Hochsensibilität haben sie noch nie gehört. Tatsächlich bekommen sie wegen meiner Tochter jetzt eine Fortbildung zu diesem Thema. Ich habe nun etwas Sorge, dass wir zum psychologischen Dienst geschickt werden. Denn das war der Plan vom Kindergarten, wenn sie sich nicht wieder öffnet. Ich möchte auf keinen Fall, dass mein Kind den Eindruck bekommt irgendwas stimmt nicht mit ihr. Sie weiß schon, dass sie anders tickt als viele andere Kinder. Und ich sage ihr immer, dass es toll ist wie sie ist. Das scheint ihr auch viel zu geben. Aber das Fachpersonal… die richten in Ihrer Ahnungslosigkeit viel an. Ich wollte dich fragen, was du vom Thema Hochbegabung einhergehend mit Hochsensibilität hältst? Wir haben schon seit geraumer Zeit das Gefühl, dass da vielleicht noch mehr ist. Sie verblüfft uns seit ein paar Monaten sehr mit ihrem Wissen und ihren Aussagen. Aber ich will mich auch nirgends lächerlich machen, denn zunächst mal hält ja jeder sein Kind für besonders schlau:-) Hast du denn eine Erfahrung Dazu, wie man hier am besten vorgehen sollte?
Lieben Dank vorab und liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
ich danke dir so sehr für dein Teilen, es hat mich berührt deine Worte zu lesen und es ist so wunderschön, wie du deine Tochter beschreibst. Leider ist das Thema einfach in vielen Kitas noch nicht bekannt und dadurch entstehen all diese Missverständnisse, unter denen im Endeffekt die Kinder leiden müssen.
Meines Wissens nach, kann dich niemand zwingen dein Kind zum psychologischen Dienst zu schicken – das ist immer noch die Entscheidung der Erziehungsberechtigten – aber natürlich können sie es empfehlen, oder dann den Kita Platz davon abhängig machen.
Zum Thema Hochbegabung kann ich leider gar nicht so viel sagen, ich denke da macht es einfach super viel Sinn sich an einen Experten zu wenden und dort um eine Einschätzung zu bitten. In der Kita würde ich das ehrlich gesagt erstmal nicht ansprechen, oder Fragen, aber ich würde mir defintiv Rat holen von einer Fachperson.
https://www.elementumfreiburg.de/index.html die beschäftigen sich mit Hochbegabung und hatten auch mal was zum Thema HS auf der Website, vielleicht können die dir jemanden empfehlen, oder vielleicht bieten sie auch Onlineberatungen an, dass weiß ich nicht.
Alles liebe zu dir
Verena
Hallo,
mein Sohn ist 8 Jahre,hochsensibel und hochbegabt.Ich habe mich mit dem Thema ausführlich auseinandergesetzt.Er ist ganz besonders einfühlsam und liebenswert.Leider kann er seine Gefühle so garnicht kontrollieren.Wenn jemand mit ihm Streit anfängt oder etwas ungerecht ist flippt er total aus. Seine Reaktion ist dann einfach zu heftig.Ich habe Angst von einem Therapeuten zum nächsten zu laufen.Wäre Ergotherapie sinnvoll?
Liebe Claudia,
ich danke dir für deinen Kommentar und das Teilen deiner Herausforderung mit deinem Sohn. Ich kann dir in diesem Rahmen allerdings keine Empfehlung aussprechen, dazu bräuchte ich viel mehr Informationen über eure Situation (wenn du magst, schreib mir gern für ein Coaching). Generell ist Ergotherapie aber bestimmt einen Versuch wert. Manchmal muss man unterschiedliche Möglichkeiten ausprobieren, das Kind gut beobachten, um dadurch zu erkennen, was dem eigenen Kind gut tut. Ich wünsche dir alles Liebe für euren Weg!
Hallo,
uns geht es auch so, Tochter (2.Klasse) hochsensibel. Kontakt mit der Lehrkraft, auch von der Hochsensibilität (die wir erst seit kurzem getestet haben) berichtet. Tochter kommt mit dem Lernstoff in der Schule schlecht mit. Zu Hause klappt es zwar nicht super gut, aber sehr viel besser! Die Idee die 1. Klasse zu wiederholen, halten wir zumindest an dieser Schule für nicht sinnvoll. Schulwechsel, gerne, aber wohin… Hat jemand Tipps, freue mich über einen Austausch und Hilfestellungen, falls möglich.
Viele Grüße
Liebe Verena,
vielen Dank für diesen tollen Blog 🙂
Die (online- und Bücher-) Tests bei mir waren positiv – ebenso wie bei meinem Sohn.
Für mich ist und war dies wie eine “Offenbarung”, da ich endlich so viele Verhaltensweisen besser einordnen und verstehen kann. Könntest Du mich bitte per Mail anschreiben – ich habe noch ein paar weiterführende Fragen in diesem Zusammenhang – konkret geht es darum, dass ich meinen Sohn ein Jahr später einschulen lassen möchte… Vielen Dank im Voraus und LG Sabine
Hallo Verena und auch an die anderen Mamas hier.
Mein ist 9 und wir haben von Frühförderung, Ergotherapie bis hin zur Diagnostik für Autismus, schon so einiges erlebt. Leider, muss ich dazu sagen.
Es ist, wie Du geschrieben hast Verena, das auffällige Verhalten passte in keine Schiene.
Ich, als Mutter sehe mein Kind nicht als krank an und lasse ihn auch nicht als Kind mit Behinderung abstempeln, weil er keine hat.
Als ich mich die letzten Tage extrem mit dem Thema Hochsensibilität auseinander setzte, soviele übereinstimmende Situationen und Verhaltensweisen fand, schossen mir die Tränen in die Augen.
Endlich eine Erklärung und noch viel wichtiger… wir sind nicht allein.
Danke an dieser Stelle. 🙂
Schlimm ist ist das die Gesellschaft es (noch) nicht akzeptiert.
Mein Sohn leidet teilweise schon sehr in der Schule.
Wurde gemobbt, geschlagen und von Mitschülern ausgegrenzt.
Eben weil er anders ist.
Das ist schon besser geworden.
Er muss sich auch behaupten und ich versuche ihn da auch sehr zu stärken. Er darf sich wehren, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und Kinder ihn zu sehr drangsalieren.
Wird von der Schule nicht gern gesehen, aber tun auch nichts, dass sich was ändert.
Auch wir hatten, aufgrund von überforderten Lehrern schnell die Order, ihn die 1. und dann ebenso die 2. Klasse wiederholen zu lassen.
Grund: mangeldes Arbeits und Sozialverhalten.
Darauf sind wir aber nicht eingegangen.
Haben nicht unser Einverständnis dafür gegeben.
Er versteht den Stoff und kommt eigentlich gut mit. Das ist doch die Hauptsache.
Eine Rückstufung hätte ihn frustriert. Was dann passiert wäre, kann man sich ja denken.
Jetzt ist er in der 4. und momentan geht es.
Schulwechsel wurde schon in Betracht gezogen. Wir wollen aber noch nicht aufgeben, da man einfach nicht ausschließen kann, dass sich dann alles zum Positiven wandelt. Der Schuss kann auch nach hinten los gehen.
Das war nur die Kurzfassung.
Die Nerven lagen oft blank.
Als Mutter blutet oft das Herz.
Natürlich kämpft man wie eine Löwin, aber ich packe mein Kind nicht in Watte. Auch er macht mal Mist, wie jedes andere Kind.
Denke dass ich weiß, wie ich mit ihm umgehen muss und wo ich ihn noch mehr stärken muss.
Hoffe ihm damit etwas den Weg leichter zu machen.
Jetzt müssen wir nur noch den Rest dazu bringen es einfach mal zu akteptieren.
In diesem Sinne ganz liebe Grüße:-)
Liebe Janine,
wow Danke, dass dass du das alles mit mir und den anderen Blogleserinnen geteilt hast! Ich kann dieses Gefühl der Erleichterung so gut nachvollziehen, es ist als hätte man endlich, endlich die Antworten gefunden. Es lohnt sich wirklich, sich richtig intensiv mit der Thematik der HS zu beschäftigen, für sich selbst, das Kind und die Schule etc. Hast du dich schon mit den 4 Indikatoren von Elaine Aron beschäftigt? Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Möglichkeit, um außerhalb von Tests das Thema anzugehen und auch mit Schule und Umfeld kommunizieren zu können.
Du wirst leider die Gesellschaft nicht dazu zwingen können, sich zu ändern. Als HS gehört man zu einer Minderheit und wird immer feststellen müssen, dass man im Vergleich irgendwie anders ist. Deswegen dreh das Ganze um! Ärger dich nicht über die Gesellschaft, sondern nutze deine Energie, um gute Lösungen für dich und dein Kind zu finden. Und manchmal ist ein Schulwechsel eine gute Entscheidung. Ich persönlich bereue es, dass ich mich jahrelang durchs Mädchengymnasium gequält habe und rückblickend wäre für mich Sensibelchen eine Montessori oder Waldorfschule (freie Schulen gab es damals noch nicht hier) passender gewesen. Der Fokus sollte wirklich die beste Lösung für dein Kind sein! Dein Kind soll sich wohl fühlen und keine Angst haben müssen. Dauerstress in der Schule führt langfristig dazu, dass man seine Leistung nicht mehr abrufen kann. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr einen guten Umgang mit der HS und mit der Schulsituation findet! Liebe Grüße
Vielen Dank für diesen tollen und wertschätzenden Artikel! Du schreibst ganz wunderbar über alle Facetten, die mich als HS- Mutter mit (vermutlich) einem HS- Kind beschäftigen, aber auch ausmachen!
Liebe Jessica ich danke dir sehr für dein Feedback und es freut mich wirklich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat!
Hallo,
ich habe eine dreijährige Tochter und seitdem meine Mutter vor einem Jahr zufällig über Hochsensibilität gelesen hat weiß ich nun endlich das gesamte Verhalten meiner Tochter ab Geburt einzuordnen (und auch inzwischen meins).
Meine Tochter braucht sehr lange zum Anziehen, ist immer wieder abgelenkt. Oft kann ich gut damit umgehen. Nun wo sie im Kindergarten ist wird viel mit Träumerei abgetan und ihr eine Sanduhr hingestellt. Ich möchte das eigentlich nicht mehr und “ein Ohr finden” für Ihre “Besonderheit”. So richtig weiß ich nicht wie, um nicht als Besserwisser rüberzukommen und um ernst genommen zu werden. Schließlich gibt es kein ärztliches Attest oder ähnliches. Möchte nicht den Eindruck erwecken als würde ich überreagieren.
Gibt es eine Idee zum Gespräch?
Liebe Grüße
Hallo Kirsten,
Ich habe gerade mit meiner Tochter genau das gleiche Problem und weiß nicht so recht, wie ich es der Kita begreiflich machen soll. Mit meiner Tochter wird inzwischen geschimpft, bis sie weint, wenn sie zu langsam ist. Die Erzieherin ist natürlich auf dem “sie hat ADS” Trip.
Gab es bei dir inzwischen eine Idee?
Hallo Kirsten,
ich kann dir so pauschal keinen perfekten Ratschlag für deine Situation geben. Aber ich würde dich immer dazu einladen ins Gespräch zu kommen mit der Erzieherin. Nicht mit Vorwürfen und Forderungen, sondern mit Offenheit, wie es dir geht (Ich-Botschaften), worüber du dir Gedanken machst und wo du die Hochsensibilität deiner Tochter erkennst. Ganz viele Erzieherinnen wissen nicht, dass es das gibt. Je wertschätzender und respektvoll du der Erzieherin gegenüber bist, um so eher wird sie auch so reagieren. Ich drück dir die Daumen.
Mein dreijähriger Neffe spricht noch immer nicht richtig und reagiert sehr nervös an neuen Orten oder in ungewohnten Situationen. Außerdem wirkt er oft unbeholfen und in sich gekehrt. Können sich diese autistischen Züge wieder legen oder wäre es an der Zeit einen Kinderpsychiater aufzusuchen?
Dazu kann ich wirklich keine Aussage machen, aber ich glaube ein Kinderpsychiater oder Kinderarzt wären sicherlich ein Schritt, der euch Klarheit geben könnte. Alles Liebe dir
Hallo!
Danke für deine Worte.
Meine Tochter ist 7 Jahre alt und in der 2. Klasse.
Der Test war positiv und ich merke schon von Baby an dass sie anders ist.
Sie ist unglaublich aufgeweckt so dass ich auch schon den Verdacht hatte dass sie ADS hat.
Es ist schon richtig dass man immer wieder versucht irgendwie was zu diagnostizieren damit man das Problem behandeln kann.
Das Problem nun ist dass ich sehe wie sie die Schule überfordert. Sie hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und dementsprechend die Erwartungen der Lehrer zu entsprechen. Aber es wurde in der Schule erkannt dass sie intelligent ist und auf eine kreative Ebene sich absolut gut empfalten kann.
Für mich stellt sich die Frage was soll ich tun? Was kann ich machen ihr die Pflichten im Leben…die Schule…zu erleichtern?
Kann ich unterstützend über ein Therapeut ihr helfen?
Ich freu mich über eine Rückmeldung und sorry für den langen Text.
Lidia
Liebe Lidia,
wie schön zu hören, dass die Lehrer das Potential deiner Tochter erkennen können! Ich glaube das allein ist schon wahnsinnig wertvoll! Um dir eine ganz konkrete Antwort auf deine Frage geben zu können, bräuchte ich natürlich mehr Informationen, schau dir gerne mal mein E-Mail Coaching an, vielleicht wäre das was für dich (und für deine Tochter). Aber ich denke, alles was das Selbstwertgefühl deiner Tochter stärkt, ist unterstützend und hilfreich. Dass kann eine Therapeutin sein, das kann aber auch ein toller Sport sein, eine Mädchengruppe, ein Hobby etc. Was tut deiner Tochter gut? Bei was kann sie entspannen? Was sagt sie selbst? Oft muss man auch verschiedenes ausprobieren, also nicht entmutigen lassen! Und ganz wichtig, wenn die Schule mit Stress und Anspannung verknüpft ist, dann ist eine Entspannungsphase danach sehr bedeutungsvoll! Das Nervensystem von hochsensiblen Menschen ist schneller überreizt und um “gesund” zu bleiben und in einer guten Balance ist Ausgleich ein echter Schlüssel! Liebe Grüße Verena
Hallo,
Ich habe mich seit einiger Zeit mit dem Thema beschäftigt. Angefangen hat es mit einer Art Reizüberflutung an der Arbeit. Ich habe oft an- und nach der Arbeit einen vollen Kopf.
Geholfen hat mir bisher die Meditation und seit neuestem Bücher von Erich Fromm – Den Menschen verstehen.
Ich bin ein sehr großer Perfektionist, sehr ordentliche ehrgeizig und recht emphatisch. Ich sehe oft mehr in Menschen, als sie aktuell offenbaren, urteile also nicht sofort, sondern lerne die Person erstmal kennen.
Erschreckend finde ich teilweise, wie viele Menschen, einfach eine z.B. stille, Introvertierte Person, welche sich nicht pflegt, beurteilen.
Das Beispiel haben wir aktuell an der Arbeit. Ich habe diese Person kennengelernt und war sogar mit ihr im Urlaub, was recht interessant und nett war.
Oft begegnen die Leute mit sehr viel Oberflächlichkeit, was ich als traurig und schade empfinde.
Ich habe aktuell wirklich Freude daran, solche Bewusstseins erweiterten Bücher zu lesen.
Als Nachteil empfinde ich es aktuell:
Ich bin sehr sprunghaft, oft launisch, was ich mir dann selbst nicht erklären kann.
Seitdem (6 Monate) ich mich selbst irgendwo akzeptiert habe, mir selbst in die Augen sehen kann, z.B vor dem Spiegel, geht es mir sehr viel besser.
Das Thema Selbstliebe und so 🙂
Bin am überlegen, ob ich es mal diagnostizieren lasse, wobei es, wie du ja schreibst; nur bei kindlichen Gegebenheiten der Fall sein sollte.
Ein unparteiisches Gespräch, würde mir da aber schon sehr helfen.
LG Christian
P.S. Ich musste bei der Stelle mit: ich habe die Angliederung irgendwie geschrieben, grinsen. Da habe ich mich selbst erkannt. Verfasse auch öfters lange, wirklich gut geschriebene Texte, wo die Leute Augen machen und mich fragen, ob ich das geschrieben habe.
lieber Christian,
ich habe leider wirklich vergessen dir auf deinen Kommentar gleich zu antworten – entschudlige – ich verliere manchmal meinen Kopf. Ich danke dir für das Teilhaben lassen an deinen Gedanken und deinen Erlebnissen. Ich glaube je mehr wir uns selbst annehmen lernen und uns deswegen gerne haben können, um so leichter wird es. Für mich ist es absolut fördernd für meine Lebensqualität privat in einem Umfeld zu sein, dass mir nicht nur gut tut, sondern mich genau dafür schätzt, dass ich so bin wie ich bin. Meine Freunde und Freundinnen lieben es, dass ich den Raum für sie halte, dass ich nachfrage, in die Tiefe gehe und mit ihnen in die Prozesse eintauche. Und so darf ich immer mehr lernen, wie inspirierend und herzöffnend ich für meine Lieblingsmenschen wirken kann. Und umgekehrt helfen sie mir mich zu erden, die Menschenwelt nicht ganz zu vergessen und schleppen mich mit zu verrückten Abenteuern. Aber es ist so bereichernd, denn seit ich meinen eigenen Weg gehe und meiner Essenz vertraue (ich kann es nicht besser ausdrücken), seitdem ziehe ich auch immer mehr Menschen an, zu denen ich passe (was nicht heißt, dass sie alle hochsensibel sind – ich mag es auch sehr, wenn nicht alle so sind, wie ich 😉 ). Also ich glaube im uns selbst annehmen liegt auch die Lösung dafür mit dem Umfeld besser zu schwingen und dann auch beruflich Menschen viel leichter aushalten zu können, die uns zu oberflächlich etc. erscheinen 🙂 liebe Grüße
Ein Interessanter Artikel. Mein Kind ist auch hoch sensibel, das wurde auch bestätigt, da wir den Weg zur Therapie machen mussten. Leider kann ich es nicht als Vorteil sehen. Da es das in der Realität nicht ist. Man hat mehr Stress, muss allen erklären was es bedeutet und für das Kind ist es schwieriger wenn es nicht in das Raster passt. In der heutigen Welt muss man sich anpassen, man kann nicht immer querschießen, das fängt schon in der Kita an, Eltern und Kinder meiden das Kind. Wie soll es in einer Grundschule überleben, seit den es ist eine alternative Grundschule, doch welcher Arbeitgeber stellt Menschen ein, die in einer alternativen Schule waren. Ich würde gerne mein Kind unterstützen. Ruhephasen etc. im seine Besonderheit erklären. Doch leider lässt es sich nicht helfen, was es nicht will will es nicht, was es will will es. Ich kann nur hoffen dass es mit zunehmenden Alter die Balance findet. Doch bis dahin ist wahrscheinlich schon vieles im argen.
liebe Simone,
ich habe natürlich viel zu wenig Einblick in deine Situation, um konkret etwas dazu sagen zu können. Du kannst dir gerne mal meine Beratungsangebote anschauen, vielleicht würde dir das helfen. Ich kann gut nachvollziehen, dass ein besonders starkes sensibel sein zunächst wie eine Belastung erscheint und es auch erstmal oft im System ist. Mit dem Wissen, kann man aber anfangen Stück für Stück nach Lösungen zu suchen! Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht!
Hallo, danke für diesen Bericht. Ich habe während dem Lesen mich und meine Tochter, im Text, wieder erkannt. Ich wäre nie darauf gekommen, hochsensible zu sein. Erst durch meine Tochter, weil ihr Verhalten sehr auffällig ist. Habe dann einen Onlinetest für Sie gemacht, der natürlich positiv ist. Auch Ninas Kommentar, hier unter dem Blogeintrag… Ich meine, wow, als ob ich den Text zu vielen Teilen über meine Tochter geschrieben hätte. Meine Tochter ist in der 3. Klasse und laut Test wie oben geschrieben Hochsensibel. Sie ist eine gute Schülerin, jedoch lässt sie sich leicht ablenken. Sie ist eher ruhig, schüchtern, sehr ängstlich, weint schnell, wiederum ist sie seeeehr empathisch, liebevoll und braucht viel Bestätigung. Sie hat wenig Selbstvertrauen oder Selbstbewusstsein. Überall hätte sie zur Sicherheit am Liebsten mich dabei. Wenn ihre Brüder zu laut sind, beim Spielen, wird sie schnell laut um zu sagen, dass sie Ruhe braucht. Was mir am meisten Sorgen bereitet sind ihre Ängste… Sie bekommt regelrecht Angst und Panikattacken, zum Beispiel im Bezug auf Schule, da plagen sie Fragen was sie wenn sie, dieses oder jenes nicht schafft… Nicht nur Schule auch andere Dinge, wie zum Beispiel Tauchen (Schwimmen hat sie nach vielen Anläufen gelernt), das Thema Tod usw. Die Liste könnte ich noch weiter führen. Ich mache mir große Sorgen um Sie. Ich habe nun vorgestern einen Termin bei unsrem Kinderarzt vereinbart, um mit ihm über die Panikattacken und Angstattacken zu sprechen. Ich hoffe ich mache nichts verkehrt, da sie sowieso sehr sensibel ist. Mein Kopf ist voll mit Fragen wie: Wo setzte ich an? Was ist richtig für Sie? Mache ich das richtige? Usw.
Ich habe ihr schon oft einfühlsam gesagt, dass ich sie nicht ewig vor allem beschützen kann, das versetzt sie natürlich in absolute Panik. Komischerweise hat unsere Eingewöhnung, damals im Kindergarten, problemlos geklappt, an Tag 2 ist sie schon alleine dort geblieben…
Ich habe inzwischen auch den Test gemacht und bin natürlich laut Test auch hochsensible, wobei ich das, seit ich mich durch sie mit dem Thema beschäftige, schon geahnt habe.
Ich hatte eine schwere Krankheit und war in der Schule Mobbingopfer. Ich möchte nicht dass eines meiner Kinder durch solche Dinge durch muss…
Danke für den tollen Blog.
Viele Grüße
Romi
liebe Romi,
oh wie ich dir für das Teilen deiner Erfahrungen danke! Ich glaube zu lesen und zu spüren, dass man nicht alleine ist mit diesen besonderen Herausforderungen ist tröstlich. Ich wünsche euch einen guten Termin beim Kinderarzt! Es ist ganz wichtig hochsensiblen Kindern zu helfen, dass sie sich in sich selbst sicher fühlen können. Ein Tipp dafür ist sich ein bisschen mit dem Thema Nervensystem zu beschäftigen und wie es funktioniert, wenn es Stress hat. Ein permanent gestresstes Nervensystem fühlt sich nicht sicher. Wenn man Übungen hat etc. um sich wieder zu entspannen, oder einem dabei geholfen wird, kann das schon viel helfen. Ganz liebe Grüße Verena
Meine Tochter ist gerade erst 4 Jahre alt und was soll ich sagen.. Sie ist auffällig sensibel. Sie weint wenn andere Kinder weinen, sie hält sich die Ohren zu beim staubsauger oder Föhn oder auch beim Krankenwagen. Sie weint auch wirklich sehr schnell. Wenn ich mit ihr spiele und mich mit den Namen vertue oder was nicht so mache wie sie das möchte , weint sie sofort. Auch wenn sie mich ruft und ich das nicht direkt höre.. Sie achtet auch stark auf Kleinigkeiten. Sie Zeichnet deswegen auch sehr viele schöne Sachen mit Details die Sie irgendwo mal gesehen hat. Sie ist sehr kreativ. Der Blog hat mir ganz gut geholfen! 🙂 ich denke wir werden auch ohne irgendwelche Arztbesuche gut zurecht kommen. Ich werde das alles hier bestimmt noch ein paar Mal durchlesen. Sie ist ja gerade mal 4 , deshalb glaube ich dass wir gut darauf eingehen können und sie so akzeptiert wird, wie sie eben ist. Denn das würde sie auch, wenn sie nicht hochsensibel wäre.:)
Liebe Saskia,
danke für deinen Kommentar und dein dich mitteilen! Schau doch gerne auf der “starke Gefühle” Seite von meiner Website vorbei. Dort findest du ganz viel Wissen und Tipps wie du deiner Tochter und dir helfen kannst, das autonome Nervensystem zu stärken. Das erweitert die Kapazität für Stress und das ist meiner Meinung der einfachste und logischste Weg, um reizoffenen Menschen zu unterstützen. Herzlichste Grüße aus Freiburg Verena
Hallo,
Ich bin gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen, da ich nach Informationen zur Diagnostik etc. suche. Ich bin Mutter zweier Söhne und wir weisen alle drei Kriterien der Hochsensibilität auf. Seit einigen Jahr befasse ich mich mit dieser Thematik und kann mich und meine Kinder so gut annehmen. Unser Alltag ist sehr strukturiert und auf unsere Bedürfnisse abgestimmt.
Leider ist es jetzt so, dass der Kindergarten sich schwerer mit den Bedürfnissen meines jüngsten Sohnes tut und scheinbar die dort nicht weiter wissen. Meine Aussagen reichen denen leider nicht aus. Nicht die als Mutter oder als Diplom Sozialpädagogin… der kiga wünscht sich eine Diagnostik. Aber keiner weiß wer der richtige Ansprechpartner ist. Ich finde es schrecklich den Normen der Gesellschaft so unterworfen zu werden. Ich würde mir wünschen, dass es viel mehr geschultes Fachpersonal gibt und nicht nur Selbstteste etc. Leider braucht in unserer Gesellschaft jedes „Kind“ einen Namen und den bitte offiziell.
Mittlerweile überlege ich, selbst Fachfrau zu werden. Doch auch hierbei steckt scheinbar alles noch in den Kinderschuhen. Falls du noch Tipps hast, wäre ich dir sehr dankbar.
Liebe Grüße
Hey du Liebe,
ja… das ist wirklich genau das Problem und leider gibt es dafür auch noch keine wirklich gute Lösung. Im Prinzip sind wir jetzt die Vorreiter dafür, dass es irgendwann vielleicht leichter und anerkannter wird, wenn Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben und die wichtig sind!
Es gibt die Tina Pichler, die eine Weiterbewilligung in der Richtung anbietet, schau mal hier: https://www.tinapichler.com/fachpaedagogin-fuer-hochsensibilitaet/
Liebe Grüße zu dir
Verena
Hallo, ich bin heute in Social media auf Hochsensible Kinder gestoßen und musste mich einwenig mal durchlesen. Habe dann festgestellt, dass unser großer Sohn dazu neigt und bin durch suche im google auf diese Seite gestoßen. Ich finde es sehr interessant was es so alles gibt, dass unser Sohn wirklich dazu neigt auch so ein Kind zu sein. Jetzt wollte ich den Test mal machen, wobei ich mir eigentlich sicher bin das es auch positiv ausfallen wird aber konnte den Link leider nicht öffnen. Ich würde mich über eine Hilfe freuen. Bin auch grad irgendwie überfragt, da er jetzt im Sommer mit der Schule angefangen hat und ob wir es der Lehrerin sagen sollen oder nicht. Bräuchte eine Meinung. Im Kindergarten hieß es immer wenn er gefallen ist und direkt so geschrien hat, das geschrei war schlimmer als die verletzung. Wo wir mit meinem Mann immer uns rechtfertigen mussten, dass er ja so ist wie er ist und die Erzieherinnen ihn so annehmen sollten. Jetzt ergibt alles ein sinn für mich.
Hallo du Liebe, du kannst einfach bei Google mal Test für hochsensible Kinder eingeben, da findest du bestimmt viele Möglichkeiten. Insgesamt sind solche Tests einfach eine Einschätzungsmöglichkeit, werfen für mich aber auch Fragen auf, ich sehe das mittlerweile eher kritisch. Wenn du zu einem bestimmten Thema Unterstützung möchtest, kannst du dich gerne bzgl meine Beratungsangebotes an mich wenden 🙂