Es waren einmal zwei hochsensible Erzieherinnen, die sich in einer Kita kennenlernten. Beide noch unwissend über ihr Potential, aber bereit ihrem Herzen zu folgen und vor allem bereit sich die ganz großen pädagogischen Fragen zu stellen. Sie ergänzten sich von Tag zu Tag besser und begannen sich immer mehr mit ihren eigenen persönlichen Themen zu beschäftigen und an ihnen zu arbeiten. Gleichzeitig wirkte sich ihre Innenarbeit auf die Kinder aus und in der Gruppe wuchsen die Selbstständigkeit und das Gruppenzusammengehörigkeitsgefühl mehr und mehr.

Die beiden Erzieherinnen begannen sich zu positionieren. FÜR Kinder und ihre Bedürfnisse und das alte System und Konzept aufzurütteln. Und so ermöglichten sie den Kindern eine Form von Beteiligung und ernst genommen werden, die es noch nicht in diesem Ausmaß gegeben hatte. Die Kinder machten unglaubliche Fortschritte und begannen über sich selbst hinaus zu wachsen. Es wurden Geschichten und Bücher erfunden, Stuhlkreise alleine gestaltet, Feste organisiert und umgesetzt und Mittagessenssituationen alleine bewältigt. Die beiden Erzieherinnen waren immer an der Seite der Kinder. Sie boten Orientierung, Klarheit, Unterstützung, Herzlichkeit, Interesse, ernst genommen werden und Herausforderungen. Alle begannen zu blühen.

Die beiden Erzieherinnen stellten fest, dass sie zusammen eine Menge bewirken können. Füreinander, miteinander und für andere Menschen. Als die Zeit gekommen war weiterzuziehen, zu neuen Kindern, in neue Kitas und Erfahrungsräume fiel ihnen der Abschied schwer, denn sie hatten ihre Seelen lieben gelernt.

Doch wie das bei Seelen nun mal so ist, wenn sie wirklich verbunden sind, begannen sich die beiden Erzieherinnen neue Möglichkeiten der Co-Creation zu suchen. Die meisten davon verliefen wie kleine verrückte Bäche im Sand, die kurzweilig feurig waren, aber kein Bestand hatten. Als dann die eine von ihnen den Ruf in sich spürte, ein Buch für die empfindsamen und feinfühligen Kinder dieser Welt zu schreiben und ihnen durch das Buch eine Idee ihrer eigenen Kraft zu schenken, lag es nahe die andere, die gut zeichnen konnte, nach Bildern zu fragen.

Und „Annabelle das Fuchsmondmädchen“ bekam ein Gesicht. Als die Schreibende zum ersten Mal die Entwürfe der Zeichnenden sehen durfte, hatte sie Tränen in den Augen, denn der Spirit den sie in die Texte gelegt hatte, schaute ihr durch die Bilder entgegen.

Ein Schreibherz hatte ein Zeichenherz getroffen und sie hatten als hochsensible Herzen etwas für die hochsensiblen Kinder erschaffen, was tief aus ihrer Seele kam. Mit dem Wunsch, dass es die Seelen dieser Kinder berühren, begleiten, inspirieren und unterstützen möge.