Seit sieben Jahren beschäftige ich mich jetzt schon tiefgreifend mit dem Thema Hochsensibilität und arbeite mich immer weiter vor. Vom Fluch zur Gabe kann man sagen. Denn da wo ich früher gelitten habe und mich als Opfer fühlte, nutze ich heute bewusst meine Feinfühligkeit, meine gute Verbindung zu mir und meiner Intuition und gehe einen Weg, der immer mehr meiner wahren Essenz entspricht. Dennoch stolpere ich, falle auf die Knie und verzweifel an der Welt, mir und den Menschen.

 

Meine Kompromissbereitschaft sinkt gefühlt täglich. Ich habe es so satt zuzusehen, wie Kinder, die anders sind, in Schubladen gesteckt werden. Ich habe es satt mich selbst erklären zu müssen, nur weil ich anders wahrnehme und anders leistungsfähig bin. Ich habe es satt mich vor anderen Menschen rechtfertigen zu müssen dafür, dass ich einen anderen Lebensentwurf gewählt habe und andere Strategien benutze.

 

 

Access Bars als Energieflow

 

Letzten Sonntag hatte ich die tolle Möglichkeit an einem Access Bars Kurs teilzunehmen! Vom ganzen Drumherum mal abgesehen, die Methode an sich hat mich total begeistert und ich bin ganz heiß darauf, bald selbst Einzelsessions für Kinder und Erwachsene geben zu können! Bei jedem wirkt so eine Session anders, bei mir haut es gerade im punkto Direktheit und Wahrhaftigkeit rein. Ohnehin Themen, die mich stark beschäftigen. Ich bin ein Freund davon ehrlich zu kommunizieren und auszusprechen, was mich bewegt. Aber gerade in Liebesbeziehungen fällt mir das immer noch wahnsinnig schwer. Ich übe!

 

 

Aber seit ich die Bars kennenlernen durfte, spüre ich noch viel, viel deutlicher, dass es wichtig ist, dass wir uns als Hochsensible mit Selbstbewusstsein, Klarheit und Stärke zeigen und positionieren.

 

 

Wir sind keine Opfer unserer Veranlagung und unsere Kinder auch nicht!

 

Du solltest als Mutter keine Angst haben müssen über die HS deines Kindes zu sprechen! Du solltest keine Angst haben müssen, dass dein Kind im Kindergarten den Erzieherinnen zu viel ist! Du solltest keine Angst haben, dass dich andere Eltern oder Teile deiner Familie nicht ernst nehmen oder dein Kind, weil ihr soooo empfindlich seid… Nein verdammt! Wir sind alles Menschen! Wir sind alle einzigartig und jeder von uns hat das Recht so zu sein, wie er ist! Und jeder von uns hat die Aufgabe, sich darin zu üben seine Mitmenschen so anzunehmen wie sie sind, ohne sie zu bewerten und zu verurteilen.

 

Was ist so schlimm daran, anders zu sein? Was ist so schlimm daran feinfühliger zu sein? Mehr wahrzunehmen, extremer wahrzunehmen? Alles hat seine Schatten- und Lichtaspekte und die Aufgabe von jedem einzelnen von uns ist, mit unserer Essenz liebevoll umzugehen. Unseren eigenen Weg zu finden, unabhängig von dem was andere denken und für richtig empfinden.

 

Zeig dich! Hör auf dich zu verstecken, zu entschuldigen und zu rechtfertigen. Sei einfach genau so wie du bist und lass dein Kind so sein, wie es ist. Fang an nach Lösungsstrategien zu suchen, die zu deinem Kind passen. Feier deine Einzigartigkeit und lerne gut mit deinen Schwächen umzugehen. Du bist nicht hier, um perfekt zu sein, sondern um dich selbst immer besser kennenzulernen. Dein Kind soll nicht die Erfahrung machen müssen, dass es nicht willkommen ist in der Kita oder wo auch immer, sondern es will gesehen werden!

 

Verschwende deine Gedanken nicht mehr daran, dich als Opfer deiner Hochsensibilität zu sehen und nach Lösungen zu suchen, wie es weggeht, oder möglichst wenig auffällt und dich behindert. Sondern sag JA zu dir, sag JA zu dir als Mensch, sag JA zum Temperament deines Kindes! Und dann mach dich auf den Weg! Entdecke die Schönheit, die Verrücktheit, das Talent, das Potential, die Bedürfnisse, die Ängste, die Sorgen, die Kraft und die Stärke. Lass dich ein, lass dich überraschen und verzaubern.

 

Ich weiß, der Weg ist nicht einfach oder leicht, aber er lohnt sich. Anstatt gegen dich, oder gegen die anderen zu kämpfen, gib dich hin. An dich, deine Sensibilität und das Leben. Dann entsteht Flow und Magie!

 

Vielleicht, wenn wir es wagen uns mehr zu zeigen und die Welt dazu auffordern, auch mit uns empfindsamen Seelen respektvoll umzugehen, wird es irgendwann so sein, dass hochsensible Wesen, genauso selbstverständlich erkannt und gesehen werden, wie all die anderen „Normalen“. Normal gibt es ohnehin nicht 😉 Also lasst uns aufstehen und für unsere Kinder und unsere eigene Essenz einstehen.

 

Wenn dein Kind hochsensibel ist, ist das nicht schlimm! Entschuldige dich nicht bei den Erzieherinnen, rechtfertige dich nicht, sondern forder ein, dass dein Kind respektvoll und wertschätzend behandelt wird, so wie es jede Erzieherin mit jedem Kind machen sollte. Ganz egal welches Temperament!

 

Stefan Hiene sagt: „Wenn ich keine Ohnmacht fühlen will, fordere ich Respekt.“

 

Dieser Satz leitet mich im Moment sehr stark durch mein Leben und vielleicht kann er auch dir zu einer neuen Sichtweise verhelfen! Viele Mütter schreiben mir, weil sie sich hilflos fühlen, gerade im Kontext Kindergarten und Eingewöhnung. Und es tut mir jedes Mal im Herzen weh, dass es so ist! Lass dich nicht kleinmachen! Sei klar, respektvoll, freundlich, höflich und wertschätzend – genau so, wie du es dir selbst von deinem Gegenüber wünschen würdest. Aber trau dich auch, für dein Kind einzustehen und für deine Intuition, ebenso wie für deine Sorgen und Befürchtungen.

 

Wenn du dir Unterstützung wünscht im Kontext Hochsensibilität, hochsensible Kinder und Kindergarten – dann schreib mir eine Nachricht! Ich begleite dich mit Herz, Klarheit und verdammt viel Erfahrung in dem Bereich auf deinem Weg!

 

 

Foto von Jörg Klose