Wahrscheinlich hast du dir diese Frage schon oft gestellt. Sollst du die Hochsensibilität deines Kindes in der Kita ansprechen? Werden dich die Erzieherinnen ernst nehmen und was werden sie von dir denken? Wird dein Kind dadurch abgestempelt?

Ich würde dir, als Erzieherin dazu raten. Leider ist das Thema Hochsensibilität in vielen Kindertageseinrichtungen noch nicht angekommen. Es gibt nur vereinzelt Fortbildungen zu diesem Bereich. Du musst also in Erwägung ziehen, dass das Fachpersonal noch nicht, oder wenig geschult ist. Wie sollen die Erzieherinnen dann dein Kind verstehen? Eben!

 

Eine offene und wertschätzende Kommunikation ist meiner Meinung nach das Beste, was du für dein Kind tun kannst, um es in der Kita zu unterstützen.

 

Und je mehr Bezugspersonen deines Kindes über seine besondere Form der Sensibilität wissen, um so besser können sie auf dein Kind reagieren und sein Verhalten einordnen. Das gilt für dich und das gilt für uns Erzieherinnen genauso. Erinnerst du dich an den Moment, als du zum ersten Mal Hochsensibilität mit deinem Kind in Verbindung gebracht hast? Sicher war es wie eine Offenbarung für dich. Endlich hattest du Antworten und Schlüssel! Der Erzieherin deines Kindes wird es ähnlich gehen! Und das, was du dir als Mama von Herzen wünscht ist doch, dass dein Kind gesehen wird, oder?

 

Wenn du bereits zum Zeitpunkt der Eingewöhnung über die Hochsensibilität deines Kindes Bescheid weißt, dann nutze das Erstgespräch, um der neuen Bezugsperson von deinem Kind zu berichten.

Beschreibe es in seinen Eigenarten und Besonderheiten und entscheide, ob du den Begriff Hochsensibilität nutzen möchtest, oder nicht. Für die Erzieherin ist es zu Beginn eurer Zusammenarbeit wichtig, möglichst viele Informationen von dir zu bekommen, da sie dein Kind erst kennen lernen muss. Es hilft ihr und deinem Kind, wenn sie weiß, dass dein Kind bei großer Lautstärke schneller überreizt ist, es Probleme bei bestimmten Kleidungsstücken hat, oder bei Veränderungen (also auch der Eingewöhnung) mehr Zeit benötigt und schneller unsicher ist.

Solltest du direkt über Hochsensibilität sprechen, dann beziehe die Erzieherin mit ein. Frage nach, ob sie mit dem Thema vertraut ist. Vielleicht entsteht ein Austausch. Biete ihr an beim nächsten Mal ein paar Informationen mitzubringen.

 

Sollte dein Kind bereits in eine Kita gehen und du auf die Thematik stoßen, würde ich dir raten einen Gesprächstermin mit der Bezugserzieherin zu vereinbaren. Berichte ihr von deiner Entdeckung und deinen Gedanken dazu. Vielleicht werden auch ihr ganz viele Situationen einfallen, die sie endlich richtig einordnen kann. Es ist nichts Falsches daran in so einem Gespräch über deine Sorgen zu sprechen! Ganz im Gegenteil ist es wichtig für die Beziehung zwischen dir und der Erzieherin. Im Besten Fall entwickelt ihr gemeinsam Lösungen und du fühlst dich unterstützt und ernst genommen!

Im Fachjargon wird von Erziehungspartnerschaft gesprochen. Hole sie in DEIN Boot. Zeige dich ganz offen mit deinen Sorgen, aber fokussiere dich darauf nach GEMEINSAMEN Wegen für dein Kind zu suchen! Das Ziel ist eigentlich ganz einfach:

Du + Erzieherin für dein Kind!

 

Und je mehr Menschen dein Kind wahrlich sehen, desto besser ist es für seine Entwicklung!

Um ein gutes Verhältnis zu der Bezugserzieherin deines Kindes aufzubauen und um die Entwicklung deines Kindes unter dem Aspekt der Hochsensbilität positiv zu begleiten, mach gleich einen nächsten Gesprächstermin in 1-2 Monaten aus. So ein Gespräch muss nicht immer eine Stunde gehen, aber ein regelmäßiger Austausch kann euch unterstützen. Nutze auch morgens die Möglichkeit, die Erzieherin zu informieren, wenn etwas bei euch in der Familie vorgefallen ist. Vielleicht gab es morgens Streit wegen den Schuhen, oder die Nacht war recht schlaflos etc. Das ist WISSEN und dieses Wissen hilft den Mitarbeiterinnen in der Kita, dein Kind besser im Alltag zu begleiten.

 

Also:

  • Nutze die Möglichkeit die Erzieherin in dein Boot, für dein Kind zu holen,
  • tausche dich mit ihr aus,
  • teile deine Informationen
  • sucht gemeinsam nach Möglichkeiten, um dein Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen!
  • Werde aktiv für dein Kind!

Hast du besondere Bedenken, Sorgen bei diesem Thema? Dann teile deine Gedanken in den Kommentaren mit anderen Leserinnen.

 

Kinder sind so bunt wie die Welt! Lassen wir uns von ihnen verzaubern.