Ein hochsensibles Kind, braucht eine sensible und feinfühlige Eingewöhnungszeit!
Ich habe das Gefühl, dass dieses Thema viele Mütter von „bunten“ Kindern betrifft. Irgendetwas geht während der normalen Eingewöhnungszeit schief und das Kind will partout nicht allein in der Kita bleiben. Alle sind ein bisschen überfordert mit der Situation, den Müttern bricht es das Herz, wenn ihr Kind bitterlich beginnt zu weinen und die Kinder sind durch die neuen Umstände verunsichert. In einem älteren Blogartikel habe ich 8 Punkte besprochen, die eine gute Basis für eine stabile Eingewöhnung schaffen. Doch nicht immer läuft diese Zeit reibungslos ab und ich möchte heute ganz speziell auf die Probleme eingehen und auch Ideen und Lösungen aufzeigen.
Vergiss nie, dass dein Kind absolut einzigartig ist, und meine Vorschläge dir vor allem als Input dienen können.
Um ganz konkret schreiben zu können, habe ich mir ein Kind, als Fallbeispiel ausgedacht. Quasi meine persönliche Mischung aus meinen hochsensiblen Kindern in der Kita. Ich möchte dir also Nele vorstellen!
Nele ist 3 Jahre alt und gerade in der Eingewöhnungszeit. Sie ist ein zurückhaltendes Mädchen, was gerne beobachtet und viel Sicherheit über die Anwesenheit ihrer Mama gewinnt. Ihre Mama, Anna, hat sich in weiser Voraussicht viel Zeit freigeräumt, um Nele in den ersten Wochen in der Kita keinen Druck machen zu müssen. Sie kennt ihre Tochter sehr gut, weiß wie feinfühlig Nele ist und hatte schon vor dem Eintritt in die Kita Sorgen, ob dieser Schritt richtig ist und ob Nele das ohne sie schaffen kann. In der ersten Woche war sie immer im Kindergartenalltag dabei. Solange sie da ist, scheint auch alles in Ordnung. In der zweiten Woche sollte Anna für eine viertel Stunde die Kita verlassen, doch Nele hat so fürchterlich geweint, dass sie es nicht über das Herz bringen konnte zu gehen. Alle anderen Kinder sind ganz gut eingewöhnt, nur bei Nele ist es so schwierig. Anna hat auch Angst, dass es Nele irgendwie schadet, wenn sie so sehr weint und sie als Mama nicht für sie da ist. Aber irgendwie ist sie auch langsam genervt und am Ende ihrer Kräfte was das Thema betrifft, denn sie möchte mit der Arbeit wieder anfangen können und sich nicht immer solche Sorgen machen. Sie fängt an sich selbst in Frage zu stellen, die Erzieherinnen in Frage zu stellen und die Entscheidung, dass Nele in diese Kita gehen sollte und sie fängt an sich zu fragen, was sie falsch gemacht hat. Mit Nele und Anna wollen wir uns nun einmal das Thema Eingewöhnung und die Probleme dabei genauer ansehen.
Woran du überprüfen kannst, ob dein Kind bereits genug an die Erzieherin gebunden ist
Die Basis für eine gute Eingewöhnung ist die gute Beziehung zu der neuen Bezugserzieherin. In der Regel lernst du als Mama die Bezugserzieherin für dein Kind in eurem „Erstgespräch“ kennen. Dieses Gespräch findet vor der eigentlichen Eingewöhnung statt und dient zum Kennenlernen, Informationen austauschen und zum Planen der Eingewöhnungszeit. Diese Erzieherin wird in den ersten Wochen die Hauptansprechpartnerin für dich und dein Kind sein und die Entwicklungsgespräche führen. Es ist die Aufgabe dieser Bezugsperson eine sichere Bindung zu deinem Kind aufzubauen.
Erste gemeinsame Spielversuche, das Zeigen der Kindergartenräume, das Vorstellen anderer Kinder, oder Kolleginnen, all das fällt in ihren Zuständigkeitsrahmen. An ihr wird sich dein Kind zunächst orientieren. Es wird der neue sicherer Ort für dein Kind werden und da dein Kind hochsensibel ist, weißt du genau, wie wichtig das ist. Dein Kind braucht nämlich in dieser Umbruchsituation vor allem eins.
Sicherheit
Und da es dein Ziel ist, dass du irgendwann weggehen kannst, braucht dein Kind eine neue Ansprechpartnerin. Die Beziehung zu der Erzieherin deines Kindes ist also super, mega wichtig! Und zwar nicht nur für dein Kind, sondern auch für dich! Denn nicht nur dein Kind braucht Sicherheit, sondern auch du als Mama. Du vertraust diesem Menschen deinen wichtigsten Menschen an. Diese Beziehung ist also von größter Bedeutung! Und die gestalten alle gemeinsam. Werde aktiv, wenn du das Gefühl hast, dass du noch nicht genügend Vertrauen aufgebaut hast, und suche das Gespräch. Lerne die Erzieherin besser kennen, frage sie, beteilige sie, stelle Beziehung her!
Aber nun zurück zum Thema. Es gibt eine sehr einfache Möglichkeit für dich und die Erzieherin zu überprüfen, ob dein Kind bereit für eine richtige Ablösung ist. Sie heißt Trennung und tut kurz weh. Im besten Fall nur kurz. Wenn die Erzieherin in deinem Beisein bereits eine Verbindung zu deinem Kind hat (beim Berliner Eingewöhnungsmodell nimmt man sich dafür drei Tage Zeit), solltest du (nach Absprache) für ca. 15 Minuten die Kita verlassen. Bitte, NIEMALS ohne dich von deinem Kind zu verabschieden. Bei einem hochsensiblen Kind könnte es hilfreich sein, das Kind bereits morgens beim gemeinsamen Frühstück zu informieren. Unsere Beispielmama Anna könnte das z.B. folgendermaßen machen:
„Hey Nele, du kennst die Sabine(Erzieherin) ja schon ganz gut, gell. Und heute muss ich mal ganz kurz zur Post gehen, wenn du im Kindergarten bist und dann komm ich auch ganz schnell wieder.“
Fertig. Kein Drama, keine Diskussion, sondern eine klare Aussage, eine klare Haltung von deiner Seite. Im Kindergarten nimmt sich Anna Zeit, bis sie das Gefühl hat, dass sich Nele ganz wohl fühlt und mit der Erzieherin zusammen ein Buch liest, oder Ähnliches. Dann geht sie zu Nele und sagt ihr kurz, dass sie schnell zur Post geht und gleich wieder kommt. Sie verabschiedet sich von Nele und Sabine und geht! UND ZWAR WIRKLICH GEHEN. Anna geht, auch WENN Nele weint. Sabine ist bei Nele und tröstet sie. Die Trennung ist vollbracht.
Ja, Anna blutet das Herz! Liebe Mamas, das lässt sich für viele Mütter in der Eingewöhnungszeit leider nicht vermeiden. Anna macht sich natürlich auch ihre Gedanken… Sie hat Angst, dass es Nele irgendwie traumatisieren, oder anderweitig schaden könnte, wenn sie sie, als Mama alleine lässt. Die große Frage ist: Wie hat sich Nele verhalten.
Variante 1
Wenn Nele geweint hat und dann mit Sabine weiter das Buch lesen konnte, oder etwas anderes mit ihr gemacht hat, dann ist die Welt total in Ordnung. Anna kann drei Kreuze machen und mit Sabine weiterplanen, wie lange sie beim nächsten Mal wegbleibt. Aber Anna muss sich auch darauf einstellen, dass Nele weinen wird.
Du musst dir als Mama keine Sorgen machen, wenn sich dein Kind von der Erzieherin innerhalb eines kurzen Zeitraumes beruhigen lässt! Dein Kind wird kein Trauma erleiden!
Stattdessen wird es lernen, dass es auch anderen Menschen vertrauen kann und es wird lernen mit seinen eigenen Emotionen umzugehen. Es wird auch lernen dir zu vertrauen, denn du holst es schließlich jeden Tag wieder ab! Und mal ganz ehrlich… ich kann es sehr gut verstehen, dass man morgens lieber bei der Mama bleiben möchte, statt in die Kita zu gehen. Wollen wir nicht auch als Erwachsene uns lieber noch an den Partner kuscheln, anstatt in die Arbeit zu fahren? Zu weinen ist erstmal nichts Schlimmes. Emotionen können raus! Und Emotionen dürfen sein und brauchen ihren Raum. Gerade bei unseren hochsensiblen Kindern!
Einen interessanten Artikel zum Thema weinen findest du hier.
Mir ist es wichtig, Kinder mit diesen Emotionen anzunehmen. Wenn ich ein Kind auf dem Schoß habe, dass traurig ist, weil die Mama weg ist, dann rede ich mit ihm darüber, oder frage nach. Manchmal tut es auch gut einfach nur zu kuscheln und gehalten zu werden. Ich gebe dem Kind Raum für das Gefühl und sprech ihm dieses Gefühl NICHT ab. Es hilft nicht, wenn man als Mama, oder Erzieherin dem Kind versucht zu verklickern, dass das alles ja gar nicht so schlimm ist. DOCH. Jetzt gerade fühlt es sich aber schlimm an.
Und wie wir wissen, brauchen hochsensible Kinder besonders das Gefühl in ihren Emotionen angenommen und gesehen zu werden. Anna könnte das auch Nele mitteilen.
„Ich weiß, dass du traurig bist, weil ich jetzt gehen muss.“
Es ist wichtig, klar zu sein! Wenn dein Kind spürt, dass du es eigentlich gar nicht da lassen willst (dazu später auch noch mehr), dann wird es erst recht weinen und hoffen, dass du es wieder mit nimmst, oder da bleibst.
„Nele, ich weiß, dass du traurig bist, weil ich jetzt gehen muss. Ich muss jetzt zur Arbeit (oder einkaufen, oder etwas anderes) und hole dich dann, vor dem Mittagessen wieder ab. Wenn du Lust hast, können wir uns dann zusammen überlegen, was wir gemeinsam unternehmen wollen.“
Nele hat Klarheit und eine Aussicht. Sie weiß jetzt aber auch, dass sie im Kindergarten bleiben muss und kann sich so leichter auf die neue Situation und Sabine einlassen. Es gilt also, die Zeiten in denen Nele allein in der Kita ist Stück für Stück zu steigern und sich mit der Erzieherin täglich auszutauschen und neu zu besprechen. Als Mama musst du lernen, das Weinen auszuhalten. Denn du weißt, dass es Nele nach kurzer Zeit gut geht! Achte auf einen guten Ausgleich zum Kindergartenalltag am Nachmittag. Denn dein Kind wird sicherlich von den neuen Eindrücken überreizt sein!
Variante 2
Wenn sich Nele nicht beruhigen konnte und Sabine Anna angerufen hat, dass sie wieder kommen soll, dann… macht Anna leider keine drei Kreuze. Nele ist noch nicht so weit, die Beziehung zwischen Nele und Sabine ist noch nicht stark genug und alle müssen nochmal anders denken. Nele hat eindeutig gezeigt, dass sie noch mehr Zeit braucht.
Viele hochsensible Menschen brauchen länger, um sich auf neue Situationen einzustellen und sich sicher zu fühlen.
Ich kenne das sehr gut von mir selbst und ich hasse es noch heute zu irgendwelchen Fortbildungen mit fremden Menschen, in fremden Räumen, mit fremden Abläufen zu müssen. Es ist nicht angenehm! Und am Liebsten würde auch ich das vermeiden. Genauso wie viele kleine Kinder nicht im Kindergarten bleiben möchten, sondern lieber im sicheren Hafen bei Mama.
Wenn die großen Schritte also nicht für dein hochsensibles Kind funktionieren, müsst ihr kleinere planen und am besten erstmal den Druck wieder raus nehmen. Das ist nicht immer leicht, denn oft sitzen dir als Mama (oder Papa), Zeit und Jobstress im Nacken. Vielleicht hast du auch noch andere Bezugspersonen, die dich unterstützen können. Oma, Opa, Tante etc. können selbstverständlich auch die Eingewöhnungszeit begleiten! Manchmal ist das sogar eine erfolgreiche Lösung.
Ich sehe das bei meiner Arbeit, immer wieder. Bei dem Elternteil, der es selbst schwer hat loszulassen, fällt es auch dem Kind schwerer. Und als hochsensibles Kind, mit seinen feinfühligen Antennen, würde ich das erst recht unterschreiben.
Aber zurück zur Praxis. Sabine und Anna müssen sich bewusst machen, dass Nele noch nicht so weit für eine Ablösung ist. Sabine schlägt Anna vor, noch einmal eine ganze Woche für ein paar Stunden in der Kita dabei zu sein. So kann sich Nele entspannen (natürlich wird es mit ihr besprochen) und Sabine kann Nele noch besser kennenlernen. Die beiden tauschen sich jetzt auch intensiver zum Thema Hochsensibilität aus. Im Laufe dieser Woche geht Anna immer mal wieder auf die Toilette (und sagt Nele kurz bescheid), oder holt sich einen Kaffee aus der Küche, oder unterhält sich im Flur (in Sichtweite) mit einer anderen Mama etc.
Das sind wirklich ganz kleine Schritte, die auch du mit deinem Kind üben kannst. Und üben steht hier im Vordergrund! Denn wir alle wissen auch, je öfter man etwas übt, desto leichter fällt es uns. Klebe also nicht an deinem Kind, sondern versuch dich rauszuziehen. Gib der neuen Erzieherin und deinem Kind Raum und Zeit. Du musst z.B. im Stuhlkreis nicht direkt neben deinem Kind sitzen, sondern setzt dich auf einen Stuhl außerhalb des Kreises. Dein Kind kann dich sehen und weiß, dass du da bist. Aber es hat auch die Chance und die Aufgabe in der Gruppe zu sein und bei der neuen Bezugsperson.
Wenn Anna problemlos auf die Toilette gehen kann, sich Nele wohler fühlt, sich von ihr lösen kann, mit anderen Kindern in Kontakt kommt, oder gerne mit Sabine spielt, dann ist es Zeit für einen neuen Ablösungsversuch. Wenn der gut klappt, dann kann Anna am nächsten Tag wieder für eine viertel, oder halbe Stunde gehen. Die Zeiten dürfen nicht zu schnell, zu lang werden. Sabine und Anna planen gemeinsam die Zeiten und die Steigerung davon.
Schaffe schöne Momente
Nutze die Kita und die anderen Kinder, um für dein Kind schöne Momente zu schaffen!!! Spielt etwas zusammen, geht ins Atelier und malt mit tollen Farben, die es daheim nicht gibt, tobt euch im Turnraum aus, oder speilt aufregende Spiele in der Rollenspielecke. Ganz egal was, Hauptsache es macht Spaß! Beziehe die Erzieherin mit ein, dass wird auch deinem Kind Sicherheit vermitteln und versuche deinem Kind schöne Erfahrungen in der Kita zu ermöglichen!
Dieses Jahr hatten wir auch bei mir in der Einrichtung ein Kind, dass fast 1 1/2 Monate gebraucht hat, um bei uns gut anzukommen. Die Eltern haben viel Zeit und Geduld mitgebracht und die Bezugserzieherin und die Kindergartenleitung haben immer wieder mit den Eltern Gespräche geführt, um sich auszutauschen. Das Kind wurde besonders in Übergangssituationen sehr gut begleitet und hatte klare Ansprechpartner. Diese Woche hat er seine Mama weggeschickt, als sie ihn abholen wollte. Stattdessen hat er mich freudestrahlend angeflirtet und mir erklärt, dass wir jetzt Freunde sind.
Das Kind hat seine eigene Zeit gebraucht!
Nicht jedes Kind ist mit den Plänen der Kita, oder deinen Plänen als Mama kompatibel! Und unsere Aufgabe ist es herauszufinden, was das Kind braucht, damit es sich sicher fühlen kann. Eigentlich total spannend, oder! Es ist ein bisschen so, wie wenn man ein Rätsel lösen möchte. Und wenn sich alle Beteiligten bemühen, dann klappt das auch!
Zusammenfassend lässt sich also sagen:
- der erste Trennungsversuch entscheidet über das weitere Vorgehen
- wenn sich dein Kind beim Weinen beruhigen lässt, musst du keine Angst haben
- wenn sich dein Kind nicht beruhigen lässt, plane definitiv mehr Zeit für die Eingewöhnung ein
- sei im Kontakt mit der Erzieherin
- lass deinem Kind Raum, auch wenn du in der Gruppe dabei bist
- zieh dich immer wieder zurück (Toilette etc.)
- gibt es noch andere Bezugspersonen, die dein Kind bei der Eingewöhnung begleiten können und die dich entlasten
- steigere die Zeiten langsam und nach individuellem Zustand von deinem Kind
- informiere dein Kind IMMER, wenn du den Raum verlässt
- entwickel eine klare Haltung deinem Kind gegenüber. Wenn dir das schwer fällt, frag deine Erzieherin um Rat
Absprachen und Austausch
In der Eingewöhnungszeit sind Absprachen und Austausch das A und O. Die Bezugserzieherin und du, ihr müsst euch täglich besprechen, wie es weitergeht. Außerdem kannst du die Zeiten in der Gruppe nutzen, sie besser kennenzulernen und ihr von deiner Familie zu erzählen. Eine Erzieherin muss nicht deine neue beste Freundin werden, aber sie wird für dein Kind eine große Rolle spielen und je besser euer Verhältnis ist, desto besser die Zusammenarbeit! Wenn dich ein Verhalten der Erzieherin irritiert, dann frage nach. In der Regel handeln wir aus gutem Grund!
Du und die Erzieherin ihr seit beide Experten für Kinder. Du, für dein Kind! Du kennst es wie deine Westentasche, du weißt genau, was ihm zuviel ist, oder was es nicht gerne isst etc. Die Erzieherin wiederum hat sich in ihrer Ausbildung jahrelang mit dem Thema Entwicklung von Kindern befasst und ist eine Fachexpertin auf diesem Gebiet. Sie kennt dein Kind nicht so gut wie du! Aber sie ist neutral und hat einen fachlichen Hintergrund zur Entwicklungspsychologie, den du nicht hast. Ihr seid also BEIDE kompetent! Eine Erzieherin sollte einer Mutter ihre Kompetenz nicht absprechen, umgekehrt aber auch nicht. Viel mehr geht es darum, durch einen gemeinsamen Austausch zur bestmöglichen Lösung für das Kind zu kommen!
Anna hatte am Anfang richtig Probleme damit, als Sabine sie in der dritten Woche ermutigt hat, Nele kurz und klar zu verabschieden. OBWOHL Nele doch geweint hat und so traurig war. Sabine hat daraufhin mit ihr ausgemacht, dass Anna nach einer viertel Stunde in der Kita anrufen kann, um zu wissen, wie es Nele geht. Und jedes Mal hat Nele sich schon beruhigt gehabt und hatte etwas zu tun, oder hat Sabine etwas erzählt und mit ihr gekuschelt. Für Nele wäre es viel schwerer, wenn sich Anna ewig nicht verabschieden würde, sie die Sorgen der Mama die ganze Zeit spürt und dann die Ablösung auch wirklich dramatisch wird. So lernt Anna, Sabine zu vertrauen, fühlt sich dennoch ernst genommen und erleichtert Nele durch ihr klares Verhalten die Abschiedssituation.
Zurück zu den Absprachen. Die finden nicht nur mit der Erzieherin statt, sondern natürlich auch mit dem Kind selbst. Dein hochsensibles Kind wird es dir danken, wenn du es informierst! Die wichtigste Regel: Gehe nie aus dem Gruppenraum, ohne es deinem Kind zu sagen. Das könnte fatal sein. Besonders wirkungsvolle Absprachen sind die zwischen euch dreien. Wenn dein Kind weiß und spürt, dass du und die Erzieherin am gleichen Strang ziehen, dann ist das eine Message! Anna würde in diesem Fall nicht nur Nele sagen, dass sie jetzt zum Einkaufen gehen muss, sondern sie erklärt Nele, dass sie mit Sabine abgesprochen hat, dass sie heute Einkaufen gehen kann und Sabine auf Nele aufpasst. Sabine bestätigt das und schlägt vor, dass sie der Mama am Fenster noch winken können.
Hochsensible Kinder brauchen klare Erwachsene, die wissen, was sie wollen! Und die ihnen Sicherheit geben, dadurch, dass sie klar sind! Es geht hier also häufig auch, um eine Frage der inneren Haltung.
Hast du dich klar entschieden, dass du dein Kind in diese Kita geben willst? Wenn ja, dann steh dazu. Vor dir und deinem Kind. Dann geht es nicht darum, ob dein Kind bleibt, sondern darum an dem WIE zu arbeiten. Gemeinsam. Aber dann hast du ein Ziel! Wenn du eigentlich im Grunde deines Herzens dein Kind gar nicht fremd betreuen lassen möchtest, dann spür dahin! Warum ist das so? Hat das etwas mit deinen eigenen Erfahrungen zu tun? Darüber könntest du mit der Erzieherin sprechen, damit sie dich besser verstehen kann.
Hast du eigentlich eine ganz andere Idee von einem Leben mit einem Kind? Dann suche nach anderen Lösungen, die besser zu dir und deiner Familie passen. Dein Kind spürt genau, ob du selbst zweifelst und nicht vertraust. Und das macht es natürlich viel, viel schwieriger für eine Eingewöhnung!
Eventuell ist eine Kita nicht die richtige Form für euch? Gibt es Alternativen? Tagesmütter? Betreuung durch Großeltern, oder Ähnliches? Musst du arbeiten? Willst du arbeiten? Oder ist es nicht die passende Kita? Manchmal ist es auch nicht die richtige Bezugserzieherin. Horch einmal ehrlich in dich hinein. Wenn dein hochsensibles Kind z.B. an eine resolute Erzieherin gerät, die selbst wenig Einfühlungsvermögen hat, dann kann das ein echtes Problem sein!
Ich selbst habe schon einmal erlebt, dass wir einen Wechsel der Bezugserzieherin vornehmen mussten. Das Kind hat sich mich ausgesucht. Daran konnte ich nichts ändern und auch nicht die eigentliche Bezugserzieherin. Also hab ich das nach Absprache mit der Mutter übernommen.
Wir können nicht erwarten, dass jedes Kind mit jeder Erzieherin kompatibel ist. Und du musst als Mama auch nicht die Klappe halten, wenn du spürst, dass es gar nicht harmoniert! Dann steh für dein Kind und dich ein! Aber bitte ohne Vorwürfe, oder Schuldzuweisungen (wenn du in der Kita bleiben willst;) ).
Es kann auch sein, dass das Konzept der Kita nicht zu deinem Kind passt. Auch das solltest du dir ehrlich anschauen.
- wie groß ist die Einrichtung? Ist sie zu groß für dein Kind?
- arbeitet die Einrichtung offen, oder geschlossen? Passt das zu deinem Kind?
- Stadt, oder Land?
- sind schon Freunde in der Kita? Oder werden Freunde deines Kindes in die Kita kommen? Das gibt viel Sicherheit!!!
- kannst du die pädagogische Haltung in der Kita vertreten? Es gibt Kitas da müssen noch alle Kinder gleichzeitig auf die Toilette gehen. Es gibt Kitas, da dürfen Kinder ganz viel selbst entscheiden etc.
- hast du dich mit Waldorf-Pädagogik, Waldkindergärten, Montessori – Einrichtungen etc. beschäftigt, oder darin vielleicht etwas gefunden, was sich stimmig anfühlt?
- gefällt deinem Kind die Kita???
Abschließend möchte ich dir noch einen Denkanstoß mit auf den Weg geben. Denn aus jahrelanger Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht immer am Kind liegt, wenn die Eingewöhnung nicht gut verläuft. Bist du bereit dein Kind loszulassen? Bist du bereit dein Kind anderen Menschen anzuvertrauen? Bist du bereit deinem Kind neue Erfahrungen zuzumuten?
Eine gute Eingewöhnung kannst du als Mama maßgeblich beeinflussen, wenn du selbst bereit bist loszulassen! Wenn du klar entschieden hast, dass es dein Ziel ist, dein Kind in eine Kita zu bringen. Und vor allem, wenn du nicht selbst total verzweifelst und Angst und Sorgen hast und eigentlich niemandem dein Kind anvertrauen willst, weil es ein Fremder sowieso immer falsch machen wird.
Dein feinfühliges Kind mit all seinen besonderen Antennen wird das spüren! Es wird dadurch noch mehr verunsichert in der neuen Situation und sich gar nicht mehr von dir lösen wollen. Manchmal gibt es auch Kinder die glauben bei der Mama bleiben zu müssen, weil es sonst der Mama so schlecht geht (und gar nicht ihnen). Ich habe ein Mädchen erlebt, dessen Mutter jeden Tag Tränen in den Augen hatte, wodurch es für das Mädchen echt schwer war sich abzulösen. Sie erklärte uns (als es besser wurde bei der Mama), dass es die Mama jetzt auch geschafft hat, dass sie nicht mehr jeden morgen weinen muss. Also überprüfe deine eigene Haltung! Deine eigene Einstellung! Und sei ehrlich zu dir selbst.
Ich persönlich finde es total beziehungsfördernd, wenn mir Mütter von ihren Ängsten berichten. So kann ich ihr Verhalten viel besser einsortieren, sie unterstützen, oder ihr Dinge noch einmal genauer erklären. Denn… auch eine Erzieherin kann total verunsichert werden, wenn eine Mutter sich komisch, oder sehr kritisch verhält.
Cool down
Wenn du weißt, dass es deinem Kind in der Kita gut geht, dass es spielt und Spaß hat, dann geht es deinem Kind da gut! Auch wenn es morgens weinen muss, wenn du dich verabschiedest! Solltest du dann trotzdem an allem Zweifeln schau mal genau hin, warum das so ist. Und ob es DEIN Problem ist, oder das deines Kindes, oder die Schuld der Kita. Wenn es dein Problem ist, dann bist du auch dafür verantwortlich. Und nicht dein Kind und nicht die Kita! Manchmal stecken wir so sehr in unseren Mustern und Ängsten fest, dass es schwer ist klar zu sehen.
Und da kommt wieder die neutrale Erzieherin ins Spiel! Die kann dich nämlich wunderbar spiegeln! Und dich unterstützen! Du musst noch nicht alles richtig machen, oder perfekt! Du bist ein Mensch, du bist eine Mama und du bist auf dem Weg! Du möchtest das aller Beste für dein Kind! Und das ist wichtig! Du kannst nicht alles wissen und DU bist NICHT dein Kind. Was für dich stimmig ist, aufgrund deiner eigenen Erfahrungen muss für dein Kind nicht der richtige Weg sein. Kümmer dich um dich! Sei ehrlich zu dir selbst und trau dich die Erzieherin, um Rat zu fragen. Dafür ist sie da!
Gestatte deinem Kind, dass es einen eigenen Weg gehen muss und finde mit der Erzieherin zusammen heraus, wie ihr dein Kind am Besten unterstützen könnt.
Und lerne, deine Emotionen auszuhalten! Ich glaube, sich bewusst zu machen, dass die Eingewöhnung ein Prozess ist, für alle Beteiligten, ist hilfreich. Es dauert seine Zeit, es wird auch mal Rückschläge geben, aber im Endeffekt werden Mutter und Kind daran wachsen und auch die Erzieherin um neue Erfahrungen reicher sein. Die Eingewöhnung ist eine Übergangszeit. Etwas Neues tritt in das Leben von dir und deinem Kind und deswegen ist sie auch nicht immer leicht. Das Neue macht Angst, oder du fühlst dich unsicher. Dein hochsensibles Kind mag Veränderungen sowieso nicht… Aber wenn ihr da durch seid, dann wird dein Kind gewachsen sein! Es lernt durch die Eingewöhnung etwas ganz, ganz Wichtiges und deswegen ist diese Zeit nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Chance!
Es lernt, dass es das schafft! Dass es das kann! Dass die Welt nicht untergeht, auch wenn das Gefühl doof ist, dass die Mama geht. Und es lernt, dass es mit seinen Gefühlen ernst genommen wird.
Ich lade dich ein, dich neu auszurichten. Versinke nicht in der Angst und den Sorgen, oder in Schuldzuweisungen und Zweifeln. Sondern betrachte diese Zeit (sofern du dich bewusst und klar für die Kita entschieden hast), als die nächste Entwicklungsmöglichkeit für dein Kind UND dich! Und mach dich auf den Weg! Auch dein Kind wird das schaffen!
Du hast jetzt die Aufgabe mit der Erzieherin und deinem Kind zusammen herausfinden, wie das am besten funktioniert.
Ein spannender Weg! Sicherlich auch anstrengend und nicht immer leicht. Aber meine Liebe, so ist das Leben. Davor können wir niemanden ewig beschützen! Wir können Kinder darin unterstützen zu lernen damit umzugehen und gestärkt aus der Zeit hervorzugehen! Und wir können lernen den Kindern zu vertrauen! Das Gefühl, wenn dein Kind weiß, dass du ihm zutraust, dass es etwas schafft, ist Gold wert. Natürlich nicht nur bei der Eingewöhnung. Es ist ein Geschenk Menschen in seinem Leben zu haben, die uns ermutigen unsere Wege und Schritte zu gehen, anstatt dass sie uns zurückhalten und uns sorgenvolle Gedanken in den Kopf einpflanzen.
Sei eine mutige Erwachsene für dein Kind, lass dich auf das Thema Eingewöhnung ein, auf das, was das Thema mit dir macht und was es mit deinen Ängsten und deiner Biografie zu tun hat und lass dich auf dein Kind ein! Staune und lerne und halte aus.
Dein Kind ist hochsensibel! Aber das heißt nicht, dass du es vor der Welt beschützen musst, oder dass es deswegen nicht eingewöhnt werden kann. Es hat diese Veranlagung, und darüber bescheid zu wissen, und das Kind bewusst zu begleiten, kann der Schlüssel für eine gute Eingewöhnung sein.
Vom eigenen inneren Kind und der Bedeutung unserer Intuition
Ganz zum Schluss möchte ich hier noch als hochsensible Frau und nicht Erzieherin schreiben. Denn natürlich schreibe ich in meinem Artikel von einem Idealzustand, was die Erzieherin betrifft, der in der Wirklichkeit nicht immer Fakt sein muss. Aber abgesehen davon, geht es bei allem was wir tun für mich darum, authentisch und ehrlich zu sich selbst zu sein und seiner Intuition zu vertrauen. Etwas, was für mich ein langer Lernprozess war und auch noch immer ist. Im Zusammenhang mit dem Thema Kindergarten und Eingewöhnung und eurem Gefühl dazu würde ich zwei Dinge differenzieren.
- Haben deine Benken etwas mit deiner Biografie, deinem inneren Kind zu tun?
Ich kenne das sehr gut. Dass ich aufgrund meiner kleinen Verena sehr viele Sorgen und Ängste habe und dadurch auch immer eine Ausrede, warum ich etwas nicht tun möchte/kann, oder jemand anderem die Schuld gebe. Obwohl ich eigentlich die Verantwortung für mich selbst übernehmen sollte. Bei meiner Arbeit habe ich definitiv eine Tendenz dazu die „bunten“ Kinder beschützen zu wollen. Vor den Meinungen meiner Kolleginnen, davor, dass sie in Schubladen gesteckt, oder unter Druck gesetzt werden. Diese Kinder sind aber nicht ICH. Und sie brauchen etwas anderes, als ich es damals als kleines Mädchen vielleicht gebraucht hätte! Vor allem brauchen sie keine Erzieherin, die sie in Watte packt und vor den „bösen“ Kolleginnen beschützt. Sondern sie brauchen eine hochsensible Erzieherin, die ihre Ängste nicht auf die Kinder projiziert, sondern in einer guten Verbindung zu sich selbst ist. Aus dieser Verbindung kann ich die Kinder gut begleiten und Kolleginnen ehrliches Feedback geben, ohne wiederum sie in Schubladen zu packen.
- Intuition, Authentizität und Bauchgefühl
Wenn du klar spürst, dass deine Sorgen/Bedenken/Gefühl nichts mit DEINEM inneren Kind zu tun haben, sondern deine Intuition dir einfach sagt, dass das alles nicht stimmig ist… dann würde ich das ernst nehmen! Dein Gefühl zu dir und deinem Kind ist richtig! Erzieherinnen, Beratungsstellen und und und, dort gelten eher allgemein gültige Meinungen. Das Kind sollte nach einer bestimmten Zeit eingewöhnt sein… stillen sollte man nur so viele Monate… Kinder gehören ab einem gewissen Alter nicht mehr zu den Eltern ins Bett und mit spätestens drei Jahren sollte dein Kind trocken sein… Wenn du anderer Meinung bist, wenn du es anders SPÜRST, wenn dein Herz dir etwas anderes sagt und dein Kind dir etwas anderes signalisiert… dann mach dich auf einen neuen Weg. Nämlich den von dir und deiner Familie und nicht den, dem alle folgen… Es ist so viel leichter der großen Autobahn zu folgen, aber wir werden wahrhaftiger wir selbst, wenn wir unserer Intuition vertrauen und unsere eigenen kleinen Trampelpfade gehen. Das ist für Außenstehende nicht immer leicht. Für unsere hochsensiblen Kinder… werden wir dadurch zu wirklichen Vorbildern!
Ich hoffe sehr, dass ich euch mit diesem Artikel unterstützen konnte. Er ist ganz schön lang geworden, aber mir war es wichtig, diesem Thema Raum zu geben, auch beim Schreiben. Als Erzieherin ist die Eingewöhnungszeit jedes Mal wie eine Wundertüte, bei der ich nicht weiß, wann was passiert. Und ich lerne einen kleinen Menschen kennen, was ein Geschenk ist.
Kinder sind so bunt wie die Welt. Lassen wir uns von ihnen verzaubern!
Eure Verena
Hallo Verena,
vielen Dank für deine Artikel ich bin selbst eine HSP Erwachsene und Mutter von meine HSKinder (Mädchen) und genau jetzt ist sie in die Eingewöhnungzeit und für mich ist schon eine Traurigkeit sie loslassen. Meine Ängste sind vor die anderen nicht HSKinder, dass sie meine Tochter belasten konnten. Ich freue mich deine Artikel gefunden zu haben es gibt viele Sache die ich von meine Kindheit bearbeiten will um die Erzieherin meine Tochter vertrauen kann.
Viele liebe Grüße aus Dresden und weiter so!
Andrea
liebe Andrea vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde es sehr schön, dass du sagen kannst, dass da auch eine Traurigkeit in dir ist, denn es ist total wichtig diese Gefühle zu erkennen und zuzulassen und dann damit lernen umzugehen. Ich wünsche dir ganz viel Mut den Themen deiner Kindheit zu begegnen und dass die Eingewöhnung gut für euch klappt!
Hallo, leider war die Eingewöhnung in der ersten Kita mit meinem HS Sohn die reinste Katastrophe 🙁 9 Monate war er dort, wurde nur selten an der Tür von einer Erzieherin in Empfang genommen, nach den ersten 2 Wochen war seine Bezugserzieherin im Urlaub, eine weitere Woche später die zweite. Er kam dort nie an. Er wurde mir, als wir uns versehentlich beim Spaziergang mit der Kita getroffen haben, weinend und schreiend aus dem Arm gerissen mit den Worten “er muss lernen, dass er nicht mit Ihnen mitgehen kann, wenn wir uns treffen” und schreiend in die Kita zurück gezerrt. Das hat ihn wirklich sehr traumatisiert und er hat seither starke Verlustängste mir gegenüber. Jetzt kommt er in eine neue Einrichtung nächste Woche (war jetzt 3 Monate zu Hause) und ich hoffe so sehr, dass es dort besser wird. Für die Eingewöhnung sind jetzt, nach Besprechung mit der Erzieherin erstmal 4 Wochen angesetzt, die wir aber bei Bedarf auf 3 Monate ausweiten können. Ich versuche optimistisch da ran zu gehen, trotz der schlimmen Vorfälle in der alten Kita.
Danke für den Artikel. Ich werde einiges davon für uns mitnehmen
Hallo! Habe dein Text durch Zufall im Internet gefunden und er bringt mir die Tränen hoch, denn meine Tochter (3,5) und ich machen gerade eine längere und nicht einfache Eingewöhnung durch. Ich habe in deinem Text sehr viel Kraft gefunden und fühle mich bestätigt, dass wir auf dem richtigen Pfad sind. Vielen Dank!
Hallo Verena,
Danke für Deinen Artikel!
Wir versuchen gerade eine Eingewöhnung. Sohn ist 3, der KiGa ein Inklusions-KiGa mit 10 Kindern in der Gruppe und 3 Betreuern, also eigentlich tolles Verhältnis. In dieser Gruppe ist aber nur 1 Junge in ähnlichem Alter, der nicht behindert ist, sonst 2 Mädels mit 5, die meist alleine unterwegs sind. Unser Sohn ist sehr gemischt. Einerseits sucht er Bindung zu anderen Erwachsenen. Die Kinder sind ihm aber zu laut und er hält sich die Ohren zu, spielt auch nicht mit Ihnen. Nach nun 2 Woche sollen wir entscheiden, ob wir weiter in den KiGa wolle, mit beginnender Trennung, oder nicht.
Das zusätzlich schwierige – es gab 2 Situationen, in denen die Bezugserzieherin und die Gruppenleitung mich bezichtigt haben, gelogen zu haben, weil die Wahrheit nicht in ihr Konzept gepasst hat. Das hat mein Vertrauen schon stark erschüttert, weil ich nicht mehr sicher bin, wird mir in Zukunft, wenn ich nicht dabei bin, die Wahrheit erzählt? Oder lieber nicht, weil sie nicht ins Konzept passt? Ich versuche Gespräche, aber die Gruppenleiterin sieht nicht definitiv als rotes Tuch und es ist auch ein Machtkampf zwischen Bezugsbetreuerin und Gruppenleitung. Also eigentlich recht umprofessionell und nicht feinfühlig… hast Du einen Vorschlag, wie wir hiermit umgehen könnten? Wir werden bezüglich der Entscheidung leider stark unter Druck gesetzt vom KiGa – was ich verstehe, weil es für das Kind natürlich klar sein muss, und solange ich oder wir nicht klar sind, ist es für das Kind unmöglich… aber ich bin ziemlich hilflos, was richtig ist – habe auch durch den ganzen Druck gerade keinen Zugang zu meinem wirklichen Bauchgefühl (das ich sonst sehr gut habe…)
Viele Grüße und Danke für Antwort,
Juila
Liebe Julia, ich hab dir eine Mail geschickt (und ich glaube keinen Betreff eingefügt 😉 )
Liebe Verena
Vielen Dank für deinen tollen Einblick in deine Arbeit als Erzieherin. Ich stecke grad auch in einer sehr schwierigen Eingewöhnung. Meine Zwillinge besuchen seit 1.oktober diesen Jahres die Einrichtung. Dort wird nach Berliner Modell gearbeitet was die ersten 2 Wochen auch gut funktioniert hat. In der dritten Woche hatte ich mich verabschiedet von beiden und einer lief mit dann aber nach und sagte ich solle nicht gehen. Ich hab ihm dann nochmal erklärt das ich gehen muss aber gleich wiederkomme. Er weinte und ich ging trotzdem. Dafür haben ich einen ordentlichen ranzer von der Erziehern bekommen sie sagte das ich meinen Sohn dadurch traumatisiert habe und wir keine Trennung unter Tränen machen. Mein anderer Sohn bleibt mittlerweile sehr gern in der Kita lässt sich aber oft anstecken von seinem Bruder der mich nach wie vor nicht gehen lässt. Weiß grad nicht mehr was ich noch tun soll 😔 liebe Grüße
Liebe Sandra,
ich danke dir für dein Feedback 🙂
Deine Situation mit den Zwillingen klingt kompliziert, gerade wenn einer gut bleiben kann und der andere eben nicht. Traumatisierung ist ein großes Wort und das kann ich mir nicht vorstellen, dass dein Kind von diesem einen Erlebnis schwer traumatisiert ist. Wenn du möchtest kannst du mein E-Mail Begleitungsangebot nutzen https://bunte-kinder.de/e-mail-beratung/ dann können wir uns die Situation gemeinsam etwas genauer anschauen 🙂 Herzliche Grüße
Verena
Hallo Verena,
unsere Tochter besucht seit Mitte Oktober den Kiga. Die Eingewöhnung verlief sehr rasch (am 2. Tag f 10 min raus,am 3. Tag bereits eine halbe std).
Der Abschied war 2 Wochen lang sehr tränenreich,wobei ich mich sehr bemüht habe,ihr zu erklären,dass ich gleich wieder da sein werde und sie jetzt spielen etc. kann.
Nun sind mittlerweile 2 Monate vergangen und es ist morgens meistens noch immer tränenreich. Sie sagt auch immer wieder,dass sie sich nicht wohl fühlt im kiga. Andererseits gibt es auch Tage,wo sie strahlt wenn ich oder mein Mann sie abholen und sagte,der Vormittag wäre gut gewesen.
Heute hat mir eine der Betreuerinnen gesagt;dass sie nirgends mitmachen würde (bei Spielen im Kreis oder dergleichen) und auch nicht jausnet. Ich kann das aber ja nicht ändern….und fühle mich ehrlich gesagt ein wenig hilflos mit der Situation. Es wirkt,als wolle sie uns sagen,dass es nun ja schon klappen sollte.
Freue mich über deine Antwort. Liebe Grüße
Auch Ich möchte einfach nur Danke sagen für diesen Artikel und diesen gesamten Blog. Ich (37) weiß nun erst durch meinem Sohn (knapp 2), dass Ich und er Hs sind. Es hat sich so Vieles aus seinen und meinem Wesen plötzlich erklärt und ich bin sehr dankbar für die Erkenntnisse.
Auch wenn ich noch manchmal mit dem “Schicksal” hardere.
Seit zwei Wochen durchlaufen wir die Eingewönumg bei einer Tagesmutter und der Artikel kam hierzu wie gerufen. Es läuft leider alles andere als gut, aber Ich möchte noch nicht aufgaben. Ich hoffe, dass auch ein junges hochsensibles Kind es schaffen Kann. Er wird und 2,5 Monaten 2 Jahre und Absprachen sind daher noch schwieriger als mit der dargestellten Nele.
Morgen steht ein (ernstes) Gespräch zum weiteren vorgehen an. Mein HS ich würde sich gern krank abmelden. Aber Ich versuche wieder stark zu sein. Für meinen Sohn.
Hallo habe mir den Artikel sehr gespannt durchgelesen in der Hoffnung das ich einen guten Tipp entnehmen kann ich bin leider auch eine von den verzweifelten Mamis. Mein Sohn knapp 2 geht seit knapp einen Monat in den Kindergarten und es läuft einfach nur katastrophal.
Ich habe in den vier Wochen nur einmal kurz zum testen den Raum verlassen können und dann wurde er mir schreiend nach 20min zurückgebracht in den nebenraum in dem ich saß er hat so geschrien er war schweißgebadet mit rotem Kopf und hat schon richtig gezittert . Er gibt den Erzieherinnen überhaupt keine Chance sich ihm zu nähern wenn eine ihn anspricht läuft er mir sofort weinend in die arme und will nur weg von denen. Dachten uns vielleicht muss man die Sache ein bisschen radikaler angehen Sodass ich wirklich einfach mal gehe und die Erzieherinnen die Chance haben ihn zu beruhigen und vielleicht so schaffen eine Bindung zu ihm aufzubauen und das er offener wird weil wir dachten so lange ich immer da sitze wird er sich nie auf neue leUte einlassen. Man merkt das er spielen will aber traut sich nicht so recht einen schritt auf die leUte zuzugehen. Ich bin total verzweifelt es bricht mir mein Herz mein einziges Kind so leiden zu sehen und auch für mich ist es so so hart. Was soll ich nur tun ich will meinen Sohn nicht traumatisieren oder das Vertrauen zu ihm verlieren mitlerweile ist er auch Zuhause sehr sehr anhänglich manchmal kann ich noch nicht mal den Raum verlassen ohne das er heulend hinter mir her läuft.oh je was soll ich nur machen hab das Gefühl die Erzieher wissen auch nicht mehr weiter. Bin für jeden Tipp dankbar
Liebe Laura,
fühl dich zunächst mal fest umarmt – ich kann mir vorstellen, wie fordernd diese Zeiten gerade sind. Ich möchte dir gerne anbieten dir mal meine Beratungsmöglichkeiten anzusehen, vielleicht sagt dir etwas dazu zu, denn nur über einen Kommentar, kann ich nicht ausführlich genug sein und weiß zu wenig von der Gesamtsituation. Dennoch hatte ich einen Gedanken, den ich gerne mit dir teilen möchte und der vermutlich etwas unbequem ist. Aber so wie du dein Kind beschrieben hast, hab ich mir die Frage gestellt, ob es nicht vielleicht zu früh für eine Fremdbetreuung ist. 4 Wochen sind wirklich eine lange Zeit, in der zumindest kleine Erfolgsschritte stattfinden sollten. Wenn dein Kind so heftig reagiert, dann braucht er da noch sehr viel Unterstützung. Effektiv ist immer Bindungsarbeit. Solange er keine vertrauensvolle Bindung zu den Erzieherinnen in sich spürt, wird er große Schwierigkeiten haben. Also sollte meiner Meinung nach darauf euer Fokus liegen.
Herzliche Grüße
Hallo.
Danke für den schönen Artikel. Ich habe lange nach einer Lösung für unsere Eingewöhnungsprobleme gesucht. Vielleicht kannst du mir mit deiner Erfahrung helfen.
Mein Sohn, 22 Monate alt, wird seit sechs Wochen vom Vater in der Krippe eingewöhnt. Gestern mussten wir zum Gespräch, weil die Erzieher nicht weiter wissen, unser Sohn kommt einfach nicht an. Nun soll er zwei Wochen zu Hause bleiben und danach soll ich mit der Eingewöhnung von vorne starten.
Mal abgesehen von dem Problem, dass ich seit drei Wochen wieder arbeite, habe ich Angst, dass wir auch beim nächsten Versuch keinen Erfolg haben werden.
Die erste Eingewöhnung war schwierig, wegen der anderen Kinder, aber Theo (mein Sohn), hat schnell Anschluss zu seiner Bezugsperson, gefunden. Mit anderen Kindern kam er nie gut zurecht, nicht in Spielgruppen und der Musikschule, er wollte immer weg von denen. Dort wurde mir von der spielgruppenleiterin gesagt, er zeigt die typischen Anzeichen eines hochsensiblen Kindes.
Nach zwei Wochen Eingewöhnung hat er sich eigentlich gut eingelebt und konnte drei bis vier Stunden in der Krippe bleiben, aber immer mit seiner Erzieherin. Dann wurde uns gesagt, er klammert sich zu sehr an die Erzieherin und sieht sie zu sehr als Mutterersatz und erlaubt nicht, dass sie sich um andere Kinder kümmert. Also wurde die Bezugsperson gewechselt und Theo wusste plötzlich gar nichts mehr damit anzufangen. Seine alte Erzieherin ignorierte ihn, mit dem neuen Erzieher kam er nicht gut zurecht. Also wurde nach einer Woche wieder gewechselt, Theo soll sich nun an alle Erzieher gewöhnen. Hat leider nicht funktioniert, Theo war nur noch am weinen und protestieren, sobald die Erzieher den Raum verließen.
Das andere Problem war der Mittagsschlaf. Zu Hause habe ich ihn zum einschlafen gestillt, er hat also nie gelernt, anders einzuschlafen. Das habe ich der Krippe zum Erstgespräch gesagt, die meinten aber, dass sei kein Problem. War es nun aber doch.
Er hat wohl bei seiner Betreuerin die Brust gesucht und kam mit kuscheln etc nicht zum schlafen. Also musste ich ihn mittags auf Bitten der Krippe und gegen meinen Willen abstillen. Zu Hause hat er nun keinen Mittagsschlaf mehr gemacht, weil ich auch keinen anderen Weg gefunden habe, ihn zum einschlafen zu bringen. In der Krippe wurde die Situation aber nicht besser, eher schlimmer. Theo wird zwischen vier Erziehern hin und her gereicht oder er wird schreien gelassen, wenn die Erzieher keine Zeit haben. Er hat wohl mittlerweile auch fast schon panische Angst vor den anderen Kindern und ist zu Hause auch eher unzufrieden.
Wir sollen nun beim Kinderarzt abklären lassen, ob er physische Einschränkungen hat, wie schlechtes Hören oder so (er spricht mit 22 Monaten auch noch nicht, nichtmal mama oder papa, aber verstehen tut er alles) und ob daher die Abneigung gegen andere Kinder kommt.
Nun bleibt er zwei Wochen zu Hause und dann geht die Eingewöhnung von vorne los. Diesmal mit mir. Ich soll ihm erklären, dass es ok ist, auch bei anderen Erziehern zu bleiben und dass ich sich wieder zurück komme, aber erst nach einer gewissen Zeit. Finde es gut, dass wir jetzt einen anderen Weg versuchen, aber ich glaube nicht, dass wir Erfolg haben werden. Theo war von Geburt an extrem fixiert auf mich. Er hat sofort geweint, wenn ich den Raum verlassen habe, auch schon als Säugling. Er wollte in der Fremdelphase immer Körper Kontakt (und die Phase dauerte ein dreiviertel Jahr). Ich muss beim Spielen immer in der Nähe sein, wenn ich den Raum verlasse, kommt er hinterher. Und ja, er hatte die ersten paar Monate auch Hörprobleme, also lassen wir das nochmal prüfen. Wenn Papa, der babysitter oder patenonkel da sind, gibt es keine großen Probleme, aber die müssen immer anwesend sein, also in Sichtweite.
Kannst du mir irgendeinen Rat geben, wie ich Theo auf die Zeit in der Krippe vorbereiten kann? Wie ich unterstützen kann?
Ich verstehe ja auch die Krippe, die können nicht wochenlang eine Bezugsperson für Theo bereit stellen. Aber auf der anderen Seite erwarten die von uns auch, dass wir monatelang verfügbar sind, trotz Arbeit.
Für mich wäre es ein riesen Problem, wenn die zweite Eingewöhnung nicht klappen sollte, da ich in drei Monaten wieder Vollzeit arbeiten muss.
Achso, und hast du noch einen Tipp, wie ich ihn mittags ohne Brust an den Mittagsschlaf gewöhnen kann?
Vielen Dank schon mal.
Liebe Grüße Anna
Liebe Anna, ich danke dir für deinen Kommentar und das Teilen deiner Erfahrungen und Sorgen. Wenn du dir konkrete Tipps und eine konkrete Unterstützung wünscht, dann schau dir doch gerne meine E-Mail Beratungen an. Es gibt z.B, die Möglichkeit einer einmaligen E-Mail, in der ich dir ausführlich auf deine gestellten Fragen eingehen kann! Herzliche Grüße Verena
Interessant, dass das Kind im Kindergarten lernen kann, dass es auch anderen Menschen vertrauen kann. Ich denke meine nichte wird auch bald in die Kita kommen. Ich bin gespannt, ob sie sich schnell eingewöhnt.
Hallo liebe Verena,
Ich bin über deinen tollen Beitrag gestolpert und wollte dir gerne von uns erzählen.
Mein Sohn (3) wird gerade in dem Kindergarten eingewöhnt in dem ich als Köchin arbeite.
Es ist ein toller Freier Kindergarten mit Elterninitiative und alles sehr familiär.
Aktuell sind es 22 Kinder mit 4 Erziehern, davon 1 Mann und einmal die Woche ein praktikant.
Also auch ein guter Personalschlüssel.
Zu den Erziehern habe ich ein super Verhältnis und ich vertraue ihnen voll und ganz…
Da ich dort leider unter der Zeit schlecht Urlaub nehmen kann, macht mein Mann die Eingewöhnung.
Mein Sohn war zuvor schon in der Krippe, da war die Eingewöhnung leider auch schon nicht so einfach und er hat beim Abschied sehr häufig geweint, sich allerdings schnell beruhigt und war dann beim abholen immer sehr glücklich 🙂
Jetzt ist er seit einer Woche im Kindergarten und weint auch noch relativ viel (auch wenn Papa dabei ist.) Und die Erzieherinnen was von ihm wollen.
Zu den Kindern hat er noch nicht so einen guten Draht, sie sind ihm meist etwas zu laut und zu wild. ( Ist er auch, aber nur Zuhause)
Aber immer wenn er zum essen hochkommt macht er einen sehr glücklichen Eindruck.
Papa kann sich mittlerweile auch schon kurz entfernen und er lässt sich von seiner Bezugserzieherin mit einem Buch ablenken.
Allerdings hat er heute Abend angefangen zu weinen und gesagt, er will nicht alleine im Kindergarten bleiben.
Mehr kriege ich leider nicht aus ihm raus….
Ich versuche ihm zu erklären, dass ich zu Heidi (Bezugserzieherin) gesagt habe, dass sie auf ihn aufpassen soll solange wir weg sind und das er nicht alleine ist, weil ich ja oben in der Küche bin und die Erzieher da sind und ich ihn sofort nach der Arbeit mit nach Hause nehme.
Hast du vielleicht einen Tip wie wir es ihm etwas einfacher machen oder es ihm etwas besser erklären können?
Ob er nun hochsensibel ist… Das weiß ich nicht.
Er ist auf jedenfall anders als viele andere Kinder, schon seit er ein Baby ist.
Schon Mal vielen Dank.
Liebe Grüße Steffi 😊
Liebe Steffi,
um dir konkret antworten zu können, schau dir doch gerne meine Beratungsangebote 🙂 Ganz allgemein würde ich dir raten entspannt zu bleiben, weiter mit der Eingewöhnung zu machen und deinem Sohn mit klaren Ritualen und Strukturen bei der Übergabe an die päd. Fachkräfte zu unterstützen. Manchmal bricht die Eingewöhnung tatsächlich sehr ein und dann lohnt es sich, sich nicht verrückt zu machen. Wichtig ist, dass sich dein Sohn von den päd. Fachkräften beruhigen lässt. Helfen tun wirklich die immer gleichen ABläufe/Rituale und deine gute Beziehung zwischen euch Erwachsenen 🙂
Liebe Grüße
Wie du schreibst, ist es definitiv wichtig, im Kontakt mit der Erzieherin zu sein. Die Eingewöhnung ist ein wichtiger Schritt. Wir sind gerade in dieser Phase und mein Kind weint noch immer wieder. Ich glaube, dass wir noch viel Zeit brauchen. Danke für den Beitrag!
Danke, dass du mich daran erinnerst, dass es die Aufgabe der Erzieherin als Bezugsperson ist eine sichere Bindung zum Kind aufzubauen. Ein Weg dorthin, ist das Spielen in der Kindertagesstätte und das Zeigen der Räume. Dass mein Kind vor allem ein Gefühl von Sicherheit braucht, weiß ich.
Hallo zusammen , ich gehe gerade ebenfalls durch die Hölle und weiß auch wirklich nicht mehr weiter . Mein Sohn jetzt 2,5 Jahre alt geht seit August 2022 in die Kita . Die Eingewöhnunsphase hat bei uns länger gedauert als üblich . Sobald ich den Raum verlassen habe , hat mein Sohn angefangen zu weinen . Auf dem Weg zur Kita hat er schon die halbe Straße zusammen geweint . Nach etwa 2 Monaten hat das weinen auf dem Weg zur Kita und beim verabschieden aufgehört . Er sagte sogar tschüss und lief schon selbständig in die Räumlichkeiten rein . Zwischendurch wurde ich von der Kita angerufen , dass ich meinen Sohn bitte abholen soll , da er sich nicht mehr beruhigen lässt . Aber die Abstände wurden größer , sodass er es bis 14 Uhr auch teilweise geschafft hat
Dann der Bruch :
Im November waren wir 1 Woche im Urlaub .
Zurück in der Kita und direkt am ersten Tag wurde ich darüber informiert, dass mein Sohn panisch und aus dem schreien nicht mehr raus kommt . Seit 10 Uhr hat er wohl nur geweint . Tag zwei das selbe und wir wurde zu einem Gespräch mit der Leitung gebeten .
Die Leitung signalisiere , dass unser Sohn den Bezug zu Erwachsenen zu den Erziehern sucht , auf den Arm will oder Hand halten möchte und mit den Kindern nicht ins Spielen kommt . Eine 1 zu 1 Betreuung ist in der Kita nicht tragbar . Sein Verhalten wäre auffällig und er müsste sich längst eingewöhnt haben . Mir wurde dann ein Termin bei einer Familienhilfe angeboten. Wenn ihn etwas verwehrt wird , als Beispiel : die Erzieher ihn nicht auf den Arm nehmen möchten dann wird er laut deren Aussagen wütend und kommt aus den Schreien nicht mehr raus . Es kommt mir so vor , dass er irgendwie vor irgendwas Angst haben muss , da er bei den weiblichen Erzieherinnen stark klammert . Gestern habe ich ihn um 14 Uhr abgeholt. Ich machte die Tür auf , eine Erzieherin räumte die Spülmaschine ein und der andere Erzieher saß am Tisch . Mein Sohn weinend im Kreis und nass geschwitzt rannte mir zittrig in die Arme . Das hat mich gestern richtig aus der Bahn geworfen. Auf Nachfrage warum man meinen Sohn nicht beruhigt , kam als Antwort :“ er schreit seit 10 Uhr , wenn er seinen Willen nicht bekommt und man wollte es beobachten“ . Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und würde mich über einen Rat freuen .
Hallo, es tut mir so leid, dass ich jetzt erst hier antworte – ich hab deinen Kommentar leider erst jetzt gesehen. Ich kann hier aber auch nicht im Detail auf deine Fragen eingehen, dass wäre viel zu umfangreich. Schau dir gerne Mal die Seite mit meinem Beratungsangebot für Eltern an, in einer 1:1 Beratung könnten wir richtig tief einsteigen und konkrete Schritte planen für die Situation. Liebe Grüße Verena
Hallo Liebe Verena,
ich möchte mich einfach herzlichst für deinen Artikel bedanken!
Wir stecken jetzt ganz aktuell und seit kurzem erst in der Eingewöhnungsphase meiner Tochter, 13 Monate. Und obwohl ich fest davon überzeugt bin, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Sie ist in die Kita zu starten, ich absolut davon überzeugt bin, dass die Kita und ihre Betreuerin passen, überrollen mich die Schuldgefühle bei der Verabschiedung und ich Zweifle, ob es wirklich der richtige Zeitpunkt ist.
Deinen Betrag zu lesen, tat mir persönlich so gut! Du hast genau die richtigen Zeilen für mich gefunden und ich bin bestärkt darin, dass ich es gemeinsam mit der Erzieherin und meiner Tochter schaffen kann, eine gute Eingewöhnung für sie zu schaffen.
Zuhause gelingt es mir mittlerweile sehr gut ihre starken Gefühle auszuhalten, die Tage dort haben mir gezeigt, dass ich es auch dort lernen darf. Sie braucht, genau wie du beschreibst, eine klare Nachricht von mir um nicht verunsichert zu sein.
Ich glaube mich in der Situation wiederzufinden “wenn Mama so traurig ist, will ich sie nicht gehen lassen & ich will zu ihr”.
Da mein Kommentar nun viel länger wurde als geplant möchte ich abschließend einfach nur noch einmal DANKE sagen! 🙂 Der Bericht hilft absolut!
Grüße Anna