Die Eingewöhnungszeit steht vor der Türe!

 

Für viele Eltern und Kinder beginnt im September eine ganz besondere Phase in ihrem bisherigen Leben. Die Eingewöhnungszeit für all die Kinder, die neu in eine Kita kommen, zu einer Tagesmutter, oder in die Krippe. Ein Ablösungsprozess, der für alle sehr herausfordernd sein kann, ein Loslassprozess für die Eltern (ganz besonders häufig die Mütter) und eine völlig neue Welt, die die Kinder erwartet und sie neu prägen wird.

 

Diese Zeit ist für jedes Kind etwas besonderes, ganz egal, ob hochsensibel, oder nicht. Manchmal läuft der ganze Prozess überraschend leicht und schnell ab. Die Kinder finden die Einrichtung spannend, verstehen sich gut mit den anderen Kindern und den Erzieherinnen und haben Lust Neues zu entdecken und auszuprobieren. Meistens ist die Eingewöhnung schwieriger, holpriger und mit einer Mengen Tränen verbunden. Kinder wollen Mama, oder Papa einfach nicht gehen lassen, Mama, oder Papa bricht es das Herz das Kind zurückzulassen und Zweifel, Sorgen und ein schlechtes Gewissen begleiten einen durch den Tag.

 

Dazwischen ist dann noch die Erzieherin, die versucht die Eltern zu beruhigen, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen, und die man doch noch nicht gut genug kennt, um ihr leichten Herzens, das eigene Kind anvertrauen zu können.

 

Und wenn jetzt das eigene Kind noch hochsensibel ist… ja dann sind das Chaos und die Sorgen perfekt, oder? Mal abgesehen von den unzähligen Gedanken, die man sich als Eltern schon im Vorfeld macht. Welche Kita, ist überhaupt die richtige für mein Kind? Welches Konzept passt gut? Wie viel Kinder sollten in der Gruppe sein? Schafft mein Kind das? Wird mein Kind dort genug gesehen? Bekomme ich überhaupt einen Platz in meiner Wunschkita? Und noch unzählige Dinge mehr, die es zu bedenken und oft zu zerdenken gilt. Man könnte eine kleine Wissenschaft aus diesem Thema machen. Aber das ist gar nicht nötig.

 

 

Was bedeutet die Hochsensibilität für die Eingewöhnung in der neuen Kita?

 

In meiner zehnjährigen Arbeit als Erzieherin, habe ich viele Kinder eingewöhnt. Hochsensible und normal sensible Kinder und bei jedem Kind ist die Eingewöhnung etwas anders. Manchmal brauchen besonders die Eltern eine intensive Begleitung, manchmal das Kind, manchmal geht es überraschend gut und es bricht erst ein paar Wochen später ein… es nicht planbar und hängt von so vielen äußeren Faktoren ab, die man nicht kontrollieren kann.

Tagesform des Kindes, Tagesform der Eltern, Sympathie zur Erzieherin, Haltung der Eltern, Temperament des Kindes, das Wohlfühlgefühl in der Einrichtung und noch einige andere Dinge spielen täglich in diesen Prozess mit hinein. Aus diesem Grund gibt es nicht DIE perfekte Eingewöhnung für hochsensible Kinder, allerdings gibt es durchaus ein paar Dinge, auf die man einen besonderen Fokus legen kann.

 

 

 

Hochsensible Kinder, sind eben ein bisschen sensibler. Das heißt es braucht etwas mehr Fingerspitzengefühl von den Erwachsenen, häufig etwas mehr Erklärungen, eine etwas engere Begleitung und mehr Zeit.

 

 

Es ist fast schon ein bisschen „typisch“ dass die HS Kinder mehr Beziehungsarbeit von Seiten der neuen Bezugsperson brauchen und sie parallel dazu, mehr Zeit brauchen, um der Erzieherin zu vertrauen. Mit der sicheren Bindung zu der Erzieherin ist eine wichtige Basis gelegt. Aus diesem Grund würde ich den Eltern immer empfehlen, selbst für eine entspannte und freundliche Atmosphäre zwischen sich und der Erzieherin Sorge zu tragen. Denn HSK spüren das natürlich sehr genau! Wenn die eigene Mama, der Erzieherin nicht vertraut, wie soll dann das Kind der Erzieherin vertrauen? Es braucht Zeit, um eine Bindung zu einem fremden Menschen aufzubauen und es ist von allen Seiten Engagement zu erwarten, dass dies gut gelingt. Fragen stellen, sich mit seinen Sorgen zu öffnen und ein regelmäßiger Austausch über das Kind, helfen da schnell weiter!

 

Zeit an sich ist ein super wichtiges Element in der Eingewöhnungszeit. Die meisten HSK brauchen etwas länger, um sich an neue Situationen und Menschen zu gewöhnen und daher braucht es auch in der Eingewöhnungszeit einen längeren Atem und viel Geduld. Es lohnt sich! Denn dafür wird dieser Prozess in der Regel sehr gründlich durchlebt und das Kind kann wirklich gut in der Kita ankommen. Als Elternteil sollte man sich unbedingt genügend Zeit für diese Phase einplanen. Eine Eingewöhnung ist nicht in zwei Wochen erledigt (zumindest ist das sehr selten), sondern kann mehrere Wochen lang andauern. In der ersten Zeit sollte man wirklich abrufbereit sein, mit den Wochen wird das Kind immer länger in der Kita bleiben können und somit bleibt mehr Zeit für dich als Mama, oder Papa.

 

Die eigene Haltung wirkt direkt auf das Kind! Ja, es ist super schwer seine eigenen Emotionen nicht auf das Kind zu übertragen, aber es ist wichtig! Eltern, die große Ängste und Zweifel haben und selbst überhaupt nicht loslassen können, oder wollen, verlängern durch ihr eigenes Verhalten die Eingewöhnungszeit des Kindes. Denn das Kind spürt die Ängste und wird dadurch verunsichert. Empfindet dadurch vielleicht die Kita als bedrohlich, oder hat das Gefühl Mama oder Papa, nicht alleine lassen zu können. Das sind tatsächlich ganz häufige Stolpersteine in dieser Phase, die eben nicht vom Kind ausgehen, sondern von den Themen der Eltern.

 

Was kann man tun, wenn man spürt, dass die eigenen Ängste sehr stark sind? So wie ich immer dazu rate sich auf Spurensuche zu begeben beim Verhalten des Kindes, gilt das auch für den Erwachsenen. Die Ängste haben meistens einen anderen Ursprung, als die Eingewöhnung. Dieser Loslassprozess ist wie ein Trigger, der etwas in einem anstößt, was gesehen werden will. Und ist genau deswegen auch eine Chance mit alten Verletzungen neu umzugehen. Woher kommt die Angst, dass Kind loszulassen? Welche Bilder entstehen dabei? Und was haben diese Bilder mit der eigenen Geschichte, der eigenen Biografie zu tun? Ich bin eine totale Verfechterin davon, sich mit solchen Themen anderen Menschen anzuvertrauen. Es auszusprechen, kann schon vieles lösen! Ein offenes Gespräch mit der Bezugserzieherin kann einen unterstützen, Bindung herstellen und für neue Ideen und Lösungen sorgen. Denn in erster Linie geht es jetzt darum, für das Kind eine sichere und stabile Bezugsperson zu sein!

 

 

Es gibt zur Eingewöhnung hochsensibler Kinder noch so viel zu sagen! Und genau aus diesem Grund habe ich mich daran gemacht ein Handbuch für die Eingewöhnung hochsensibler Kinder zu schreiben. In 11 Kapiteln erfährst du alles, was du wissen musst! Von der Auswahl der Kita, zur Vorbereitung, dem ersten Tag, der Ablösung, auftretenden Problemen, verändertem Verhalten, das Ansprechen der Hochsensibilität ist alles dabei, was dir helfen kann einen guten Überblick über diese besondere Zeit zu erlangen. Nichts davon habe ich aus Büchern übernommen, oder aus externen Quellen gesammelt. Alles, was ich geschrieben habe, basiert auf meinen langjährigen Erfahrungen mit Kindern, meiner beruflichen und persönlichen Auseinandersetzung mit Hochsensibilität und meiner intuitiven Arbeit mit Kindern. Ich kann dir keine Pauschallösungen anbieten, aber dir dennoch konkrete Tipps und Hinweise geben und dich vor allem dazu einladen, in den Prozess mit dir selbst einzutauchen und dich auf die Individualität deines Kindes einzulassen.

 

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Kinder sind so bunt wie die Welt! Lassen wir uns von ihnen verzaubern.