Du hast herausgefunden, dass dein Kind vermutlich hochsensibel ist, und stellst dir jetzt die Frage, was das für dich und deine Familie bedeutet. Wahrscheinlich ist es dir, wie Schuppen von den Augen gefallen, als du angefangen hast, dich mit der Thematik zu befassen und du hast so viel von deinem Kind (und vielleicht auch von dir selbst) wiedererkannt und neu verstehen können. Diese Anfangszeit ist oft wie ein Geschenk. Und natürlich fragst du dich jetzt, was du tun kannst, um dein Kind mit dieser Besonderheit möglichst gut zu unterstützen. Denn mit einem hochsensiblen Kind verläuft der Familienalltag sicherlich etwas anders.
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es gut, sich überhaupt erstmal Wissen anzueignen.
In meinem heutigen Blogartikel möchte ich dir eine kleine Übersicht geben, welche Aspekte des Alltags sich lohnen, neu zu überdenken. Es ist mir wichtig dir ganz bewusst zu machen, dass NIEMAND die perfekte Lösung für DEIN Problem haben wird. Sondern jeder von uns sich auf den Weg machen muss herauszufinden, was den besonders feinfühligen, bunten Kindern unter uns gut tut.
Wir Erwachsene müssen nicht perfekt sein und wir dürfen Fehler machen! So viele Mütter, die ich kenne, setzen sich unter Druck und befassen sich mit vielen Sorgen und Ängsten. Und dann suchen sie überall nach Antworten, nur nicht in sich selbst. Ich möchte dich dazu einladen, genau das zu tun! Ich kann dir Theorie zur Seite stellen und meine Erfahrungen, die ich gemacht habe. Aber nach über zehn Jahren in der Arbeit mit Kindern ist mir eines ganz klar. Was für Kind X richtig sein mag, ist für Kind Y überhaupt nicht der passende Weg. Deswegen ist es mein Weg, die Kinder kennenzulernen! Ihr Wesen, versuchen zu verstehen und möglichst viel von ihnen zu erfahren. Durch Gespräche und durch Beobachtungen. Und wenn es Probleme gibt, ist es unsere Aufgabe als Erwachsene eine individuelle Lösung, passend zu dem Kind zu finden.
Wenn du herausgefunden hast, dass dein Kind hochsensibel ist, dann wirst du vermutlich schon früh gespürt haben, dass da irgendetwas anders ist
Und auch einige der Kinder spüren schnell, dass sie nicht ganz in diese „normale“ Welt zu passen scheinen. Mich selbst begleitet dieses Gefühl, seit ich denken kann und durch die Erkenntnis, dass es etwas wie Hochsensibilität gibt, wurde vieles leichter. Ich vermute, so ergeht es auch dir. Endlich hat dieses Gefühl einen Namen! Endlich gibt es Erklärungen! Und hoffentlich auch endlich Lösungen für so manches Problem mit deinem Kind.
Ich habe an mir und auch an vielen anderen Menschen einen Prozess beobachten dürfen, den ich wichtig zu erwähnen finde. Nach dieser unglaublichen Erkenntnis, warum man so anders ist, oder warum dein Kind sich so anders verhält, fängt man an das gesamte Verhalten auf die Hochsensibilität zu beziehen. Ich selbst habe jahrelang damit argumentiert und Dinge damit entschuldigt. Ich hatte eine Ausrede, die absolut richtig für mich war. Es war wie ein Leben in einer Blase, die kaum jemand verstehen konnte. Erst nach und nach löste ich mich davon und begann mir wieder die Welt zuzumuten. Gerade im Hinblick auf Kinder möchte ich dich unterstützen, nicht alles mit der Brille der Hochsensibilität zu betrachten, aber die Besonderheit deines Kindes selbstverständlich mit in den Alltag zu integrieren. Es geht nicht darum dein Kind permanent vor lauten Geräuschen zu schützen, oder vor zu großen Menschenansammlungen zu bewahren. Es geht für mich darum, deinem Kind beizubringen damit umzugehen und seine eigenen Grenzen zu erkennen.
Da dein Kind schneller überreizt sein wird, als andere, kannst du dich darauf einstellen. Zum Beispiel, dass ihr eine Veranstaltung früher verlassen werdet, oder dass dein Kind anschließend viel Ruhe und Ausgleich benötigt. Das bedeutet aber nicht, dass ihr auf keine Veranstaltungen mehr gehen könnt! Denn das ist die Welt! Wir sollten unsere Kinder nicht vor ihr bewahren, sondern mit ihnen herausfinden, wie sie gut darin leben können. Je genauer du dein Kind kennst und je besser du es beobachtest, desto eher wirst du erkennen, wann sich eine Überreizung äußert. Und je früher du dann reagierst, desto entspannter wird sich euer Alltag gestalten. Also achte auf den Erregungszustand deines Kindes.
Da es unrealistisch ist, dass du jegliche Überreizung vermeiden kannst (und meiner Meinung nach auch nicht nötig), mach dir bewusst, dass es Zeiten braucht, in denen dein Kind wieder entreizen kann. Es ist wissenschaftlich belegt, wie heilsam und entspannend der Aufenthalt in der Natur ist. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch. Aber auch zusammen kuscheln, sich zurückziehen und träumen, oder eine Geschichte hören, können deinem Kind helfen. Weitere konkrete Tipps um einen ruhigen, entspannten Alltag mit deinem Kind zu gestalten bekommst du, wenn du dich für meinen NEWSLETTER anmeldest.
Das allerwichtigste für JEDES Kind, aber ich glaube, für die sensiblen Seelen noch etwas mehr, ist Ermutigung!
Ermutige dein Kind, lade es ein! Dinge auszuprobieren, über die eigenen Schatten zu springen und Neues zu wagen. Wenn dein Kind spürt, dass du an es glaubst, dann ist das Gold wert. Wenn du deinem Kind dann auch noch ganz authentisch vermitteln kannst, dass auch ein Scheitern, absolut in Ordung ist und ihr es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal probieren werdet, dann gibst du ihm schon ganz viel mit! Diese Kinder müssen spüren, dass sie genau so, wie sie sind gut sind! Dass wir als Erwachsene sie schätzen und sehen! Und wir sie unterstützen und ihnen helfen. Ein positives Bild von sich selbst ist meiner Meinung nach das bedeutendste, was wir einem Kind mit auf den Weg geben können!
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Gedanken mitgeben, die dich ermutigen, einen entspannten und fröhlichen Alltag mit deinem Kind zu leben. Nutze dein Wissen über die Hochsensibilität, um dein Kind zu unterstützen und findet gemeinsam heraus, welche Lösungen und Möglichkeiten für euch am Besten sind.
Wenn du Lust hast, schreibe mir in den Kommentaren, wo ihr eine gute Lösung bereits gefunden habt.
Kinder sind so bunt wie die Welt. Lassen wir uns von ihnen verzaubern.
Deine Verena
Liebe Verena, ein großes Lob von mir zu diesem tollen Blog! Hier werde ich ganz bestimmt des öfteren schmökern.
Liebste Grüße, deine ehemaligen Arbeitskollegin Angie 🙂
Liebe Angie! Vielen, vielen Dank für dein Feedback. Jetzt sind wir Bloggerkolleginnen 😉