Du kennst nun die grundlegende Definition von Hochsensibilität und weißt, dass dein Kind eine andere Sinnesverarbeitung hat, als andere. Du weißt auch, dass dein Kind NICHT krank ist und vor allem im emotionalen Bereich sehr viel wahrnimmt. Als Mutter, oder Vater ist es dein wichtigstes Anliegen, dass sich dein hochsensibles Kind positiv entwickelt!

Die Entwicklung deines Kindes wird von drei Faktoren beeinflusst

 

 

  1. der biologische Faktor – die vererbte Hochsensibilität
  2. der psychologische Faktor – Erziehung und Erlebnisse des Kindes
  3. der soziale Faktor – Gruppen- und Gesellschaftserfahrungen

 

Aus diesen drei Faktoren entsteht der Charakter, die Persönlichkeit deines Kindes. An der Hochsensibilität kannst du nichts ändern. Die ist da und sie ist ein super Basisbaustein für die Entwicklung zu einem großartigen Menschen. Faktor zwei und drei kannst du maßgeblich zum positiven beeinflussen. Wenn dein Kind erlebt, dass es so angenommen wird, wie es ist und das es in seinen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit gesehen wird, dann kann sich das wunderbar mit seiner ausgeprägten Feinfühligkeit verknüpfen. Wenn du es dann noch schaffst, dass dein Kind positive Erlebnisse mit anderen Kindern, Gruppen und Erwachsenen macht, dann wird es stark werden.

Du wirst dein Kind NIE vor allem beschützen können. 

Dein Kind wird erleben, dass es anders ist, es wird vielleicht mal nicht mitspielen dürfen, geärgert werden, missverstanden werden und und und.

 

Aber wenn wir als Erwachsene ihm eine gute Basis mit auf den Weg geben, dann wird es an unangenehmen und schlimmen Erlebnissen nicht zerbrechen

 

Leichtigkeit – lass dir dieses Wort mal auf der Zunge zergehen 🙂

 

In der Fachsprache redet man dabei von Resilienz! Die Fähigkeit, auch nach schlimmen Ereignissen wieder aufzustehen. Und meiner Meinung nach ist das unsere Aufgabe als Erwachsene! Diese Kinder zu stärken in ihrem ureigenen, individuellen Sein. Ihnen Ratgeber und Unterstützer und manchmal Beschützer zu sein. Ihnen zu zeigen, dass sie richtig und wichtig sind. Und sie zu lehren, gut mit sich selbst umzugehen, auch unangenehme Situationen auszuhalten und gemeinsam das Schöne, Magische und Glückliche im Leben zu entdecken!

 

Es gibt hochsensible Kinder, die eher extrovertiert sind

Die gehen mit ihren Gefühlen nach außen. Du kennst das vielleicht. Dein Kind lernt gerade das Rollerfahren, doch irgendwie will das mit dem Fuß und dem Fahren gleichzeitig noch nicht so richtig klappen. Vor lauter Hilflosigkeit schmeißt sich dein Kind auf den Boden und kann sich kaum noch beruhigen.

 

Es gibt aber auch die introvertieren, hochsensiblen Kinder.

Die Stillen und Leisen, die in der Gruppe untergehen, die sich hervorragend anpassen, die versuchen nicht aufzufallen, oder im Mittelpunkt zu stehen und die ihre Gefühle in sich hinein fressen. Als Eltern und Erzieher haben wir die Aufgabe diesen Kindern die nötige Sicherheit zu vermitteln, dass sie sich aus sich selbst heraus entwickeln können. Wir müssen ihnen Erwachsene sein, die sie ernst nehmen und ihnen helfen, wenn sie in einen Zustand der Überreizung kommen. Das ist von größter Bedeutung, denn durch eine dauerhafte Überreizung (z.B. lang anhaltender Stress in der Schule), können sich psychosomatische Beschwerden, Allergien, oder Unverträglichkeiten entwickeln und ein wahrer Teufelskreislauf entsteht.

 

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Zur Überreizung gehört besonders die heutige Lebenswelt der Kinder

 

Wie viel Zeit hast du für dein Kind und was macht ihr in dieser Zeit? Rennt ihr nach dem Kindergarten noch zum Schwimmkurs, am nächsten Tag zum Musikkurs und danach kommt noch eine Freundin zu Besuch? Was für viele Kinder, als etwas Schönes erlebt wird, kann für hochsensible Kinder viel zu viel sein.

Mein Tipp: Rede mit deinem Kind! Überlegt gemeinsam, wie ihr euren Nachmittag gestalten möchtet. Eigentlich wissen Kinder ganz gut, was sie möchten und was nicht;) 

Wichtig ist, dass du dir bewusst darüber bist, dass dein Kind Zeit braucht, um die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Überreizung kann auch durch uns Erwachsene entstehen. Denn die sensiblen Kinder spüren schnell, ob etwas nicht in Ordnung ist, ob du als Mama gestresst bist, oder ob es vielleicht einen Streit gab. Das kann sie belasten und leider beziehen sie negative Emotionen schnell auf sich. Du kannst einem hochsensiblen Kind nichts vormachen! Lass es! Und zeig dich ehrlich in deinen Emotionen.  Ebenfalls zu einer Überreizung führen kann eine hohe Anzahl an Kindern und Lautstärke (z.B. im Kindergarten, beim Feuerwerk etc.) und eine zu große Fülle an Spielmaterialen in allen Farben, Tönen und Bewegungen. Hochsensible Kinder leben in einer extrem reizstarken Umgebung. Schau dir mal euren Tagesablauf und die räumlichen Begebenheiten bei dir zu Hause an und überlege, was davon deinem Kind gut tut.

Wichtig

 

  • das hochsensible Kind kommt schneller an seine Belastungsgrenze
  • jedes Kind ist einzigartig und braucht etwas anderes

 

 

Ich freue mich, dass du dich durch die Theorie durchgelesen hast und hoffe, dass du bereit bist mit mir in die Praxis zu starten! Lass uns gemeinsam sehen, wie wir dich und dein Kind auf eurem Weg unterstützen können. Falls du konkrete Wünsche, oder Fragen hast, schreib sie mir in den Kommentaren, oder schick mir eine E-Mail. Und jetzt! Geh zu deinem wundervollen Kind und lass dir erzählen, worüber es sich heute ganz besonders gefreut hat 🙂

 

Kinder sind so bunt wie die Welt! Lassen wir uns von ihnen verzaubern. Deine Verena

 

Quellenangabe: Susann Marletta-Hart “Leben mit Hochsensibiltät”